Rezension „Die Dämonenfängerin – Aller Anfang ist Hölle“ von Jana Oliver

Riley, 17-jährige Tochter des Dämonenfängers Paul Blackthorne und 1. weiblicher Dämonenfänger-Lehrling, lebt im Jahr 2018, in dem sich Luzifers Anhänger über Atlanda, Georgia, ausgebreitet haben und den Menschen das Leben zur Hölle machen. Riley, ihr Vater und weitere Dämonenfänger und –lehrlinge kämpfen gegen diese Monster an, fangen sie in wilden und gefährlichen Aktionen ein und verkaufen diese weiter an den Vatikan, um 1. ihren Lebensunterhalt zu verdienen und 2. die Menschen und ihr Hab und Gut vor den Dämonen zu schützen. Alles scheint gut zu verlaufen bis eines Tages ein mächtiger Dämon eine hinterlistige Jagd auf alle Dämonenfänger der Stadt beginnt. Eine gefährliche Jagd beginnt für beide Seiten – mit Toten, Verletzten und allein Zurückgebliebenen…

Mit „Die Dämonenfängerin – Aller Anfang ist Hölle“ erzählt die Autorin Jana Oliver eine sehr spannende teilweise auch gruslige, humorvolle und sarkastische Geschichte über das hiesige Dasein auf der Erde zwischen Himmel und Hölle, wobei die Erde sich langsam zur Hölle wandelt. Erzählt wird der Roman in Vergangenheitsform in der Erzählperspektive, was die Spannung hebt und verdeutlicht, wie spannend die Geschichte um Riley doch ist. Die Spannung baut ich immer mehr auf, so dass ich das Buch kaum bei Seite legen konnte und es am Liebsten in einem Zug durchgelesen hätte.

Gleich zu Beginn dieser spannenden Geschichte muss Riley Blackthorne einen Biblio-Dämon (Dämon 1. Grades, leicht zu fangen) einfangen, der sich in einer Bibliothek verschanzt hat und sich über die unzähligen Bücher hermacht. Doch beim Einfangen dieses Dämons geschieht etwas, was nicht hätte sein sollen, wobei Riley verletzt wird, Bücher durch die Luft fliegen, grüne eklig riechende Monsterpisse überall klebt, Bücherregale auf Studenten umstürzen und alle im letzten Moment flüchten können. Ein solches Chaos kann kein einfacher Biblio allein anrichten, doch was steckt genau dahinter? Um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Riley ziemlich viel einstecken, besonders von ihren männlichen Dämonenfänger-Kollegen, die keine Frau jemals in ihre Zunft aufnehmen wollten.

Witzig fand ich die Methode des Einfangens der Biblios, denn die schlafen ein, wenn man ihnen etwas langweiliges vorliest. Die Idee war sehr gelungen.

Die Protagonistin Riley empfinde ich als sympatische junge rebellische Frau, wie Teenager eben so sind. Riley hat gern ihren eigenen Willen, passt sich aber auch den jeweiligen Situationen gut an und lernt recht schnell. Sie setzt sich für ihre Mitmenschen ein und gibt ihr Bestes im Kampf gegen Dämonen und entdeckt die Liebe zu einem jungen Mann, die ihr eine gute Unterstützung in ihrer gefährlichen Lebensphase ist. Doch dann gibt es einen Kampf um Leben und Tod, bei dem Riley sich entscheiden muss.

Gelungen ist auch die Figur des Denver Beck, Paul Blackthornes ausgelerntem Lehrling, der in Riley anfangs eher nur ein nerviges ehemals in ihn verliebtes kleines Mädchen sieht, als die Powerfrau, die wirklich in ihr steckt. Bis Denver Beck dies endlich entdeckt, muss erst jemand sterben, der beiden Lehrlingen sehr am Herzen liegt.

D. Beck versucht gut seine Gefühle zu verstecken und niemanden je nah an sich heranzulassen. Er verletzt lieber jemanden, anstatt sich von jemandem verletzten zu lassen. Dennoch steht er für seine Freunde loyal ein und kämpft selbst noch dann, wenn es sein eigenes Leben gefährdet. Das macht ihn mir so sympatisch.

Als traurig empfand ich das Versterben eines guten Lehrmeisters und Freundes, was aber für die Entwicklung zweier Hauptfiguren in dieser Geschichte sehr wichtig war. Dennoch hätte ich gern mehr über diese Person und deren Vorgeschichte erfahren.

Die Gestaltung des Covers passt sehr gut zur Geschichte selbst. Man erkennt Riley, wie sie eine der Glaskugeln in ihrer Hand hält, die ihr im Kampf gegen die Dämonen helfen soll. Der blaue Schriftzug wurde in Spotlackoptik gut hervorgehoben. In grellem Grün hätte er vielleicht noch dämonischer und gruseliger gewirkt.

Dieses Buch lässt leider auch einige Fragen offen, so z. B. die Frage, welcher Verpflichtung sich Riley unterzogen hat, um das Leben eines Freundes zu retten? Ebenso brenne ich auf die Antworten wie es mit Denver Beck und Riley weitergeht, wer ihren Vater als lebenden Zombie heraufbeschworen hat und was dieser hinterlistige unbekannte Dämon höchsten Grades geplant hat. Ich brenne regelrecht vor Neugier und hoffe sehnsüchtig auf die schnelle Veröffentlichung des Fortsetzungsromanes „Band 2: Demon Trappers: Soul Thief“ (noch ohne deutsches Erscheinungsdatum).

Sehr schön empfand ich auch, dass mich Rileys Geschichte selbst, nachdem ich dieses Buch fertig gelesen und bereits ein anderes Buch zu lesen begonnen hatte, nicht losließ. Das passiert mir sonst nur sehr selten, weshalb ich mich bei dieser tollen Geschichte umso mehr darüber freue und auf die beiden Fortsetzungen sehr gespannt bin.

Fazit

„Die Dämonenfängerin – Aller Anfang ist Hölle“ ist ein gelungener Auftakt zu einer wohl dämonischen, spannenden, unterhaltsamen und fantasyreichen Triologie, die ich sehr gern vollständig lesen möchte und keinen Teil der Geschichte vermissen möchte.

Dieses schöne Werk erhält von mir 5/5 Punkte!

  • Gebundene Ausgabe: 537 Seiten
  • Verlag: Fischer Fjb; Auflage: 1 (9. September 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3841421105
  • ISBN-13: 978-3841421104
  • Preis: 16,95 Euro

Ich bedanke mich bei Bücherkinder.de für die befristete Bereitstellung dieses tollen Rezensionsexemplares :) Dankeschön! Es war toll diese Buch zu lesen! :)