Lactoseintoleranz: Vorsicht auch vor diesen Produkten

Sie sind harmlos, doch nicht für lactoseintolerante Patienten. Denn da bescheren sie einem u. a. Bauchbeschwerden (z. B. Krämpfe), Blähungen, Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen etc. Manchmal können auch atypische Beschwerden auftreten wie z. B. Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Hautprobleme. Die Rede ist von Lebensmitteln, wie sie jeder kennt, in denen sich aber auch Lactose verbirgt – manchmal auch getarnt unter einem anderen Namen. Deshalb ist Vorsicht geboten vor Produkten wie:

  • Süßwaren: z. B. Schokolade, Sahne- und Karamellbonbons, Pralinen, Eis, Eiscreme, Milchshake
  • Brot und Backwaren: z. B. Zwieback, Kuchen, Milchbrötchen, Backmischungen
  • Instant-Erzeugnisse: z. B. Suppen, Saucen, Kartoffelpüreepulver
  • Fertiggerichte: z. B. Konserven, Tiefkühlgerichte, Fertigmenüs, Fast Food
  • Sonstiges: z. B. Fleisch und Wurstwaren, Margarine, Gewürzmischungen, Medikamente (ja auch die Pille!), Nahrungsergänzungsmittel, Käseprodukte, Joghurt, Quark und Milch (auch Frauenmilch, Stutenmilch, Kuhmilch, Ziegenmilch, Schafsmilch)

Lactose – besser bekannt unter dem Begriff Milchzucker – versteckt sich u. a. hinter Begriffen wie:

  • Laktose, Lactose
  • Lactosemonohydrat
  • Milch(-pulver)
  • Vollmilch(-pulver)
  • Molke(-pulver)
  • Süßmolke(-pulver)
  • Sauermolke(-pulver)
  • entrahmte Milch
  • Milcherzeugnisse
  • Rahm
  • Sahne(-pulver)
  • saure Sahne
  • Butter

Umso erfreulicher ist es, dass es mittlerweile einige Firmen gibt, die auch lactosefreie Produkte anbieten. Eine der größten Anbieter ist z. B. MinusL. Hiervon gibt es bereits Milch, Joghurt, Pudding, Käse (Scheibenkäse, Käsecreme), Schlagsahne, Butter, …

Ihr müsst einfach nur die Augen offen halten, denn die Produkte sind meist sehr verstreut in ausgesuchten Lebensmittelläden. Entweder nehmt ihr euch Zeit zum Suchen oder ihr fragt lieber direkt einen Verkäufer, denn nur so seid ihr auf der sicheren Seite!!!

Kleiner Tipp: Kocht und backt auch lieber selbst, denn da wisst ihr, welche Produkte verwendet worden!

Milchzuckerfreie Lebensmittel sind z. B.:

  • frisches Obst und Gemüse
  • unverarbeitetes Fleisch, Geflügel, Fisch
  • Öl
  • Eier
  • Marmelade
  • Kaffee, Tee, Frucht- und Gemüsesäfte
  • Kartoffeln, Reis, Nudeln, Getreide
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • Salz
  • Sojamilch und Sojadrinks
  • Zucker, Honig, Süßstoff (flüssig)

Was bedeuten die verschlüsselten Diagnosen auf Krankenscheinen?

Ihr seid krank, geht zum Arzt und dann bekommt ihr eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung – auch umgangssprachlich „Krankenschein“ oder „gelber Urlaubszettel“ genannt und wisst nicht, was sich hinter den Diagnose-Codes (= ICD = International Classification of Diseases) verstecken?

Dann schaut euch den nachfolgenden Link an, denn dort findet ihr die Erklärung zu allen Diagnosen!

http://www.med-serv.de/medizin-icd.html

Ich wünsche euch gute Besserung und bleibt gesund! 😉

Verschlimmert

Am Montag war ich wieder bei meiner Ärztin wegen meines Darms und meiner Lunge, u. a. zur Auswertung der Testergebnisse. Herausgekommen ist – wie üblich bei mir – nichts. Es sind zwar irgendwo Entzündungswerte in meinem Körper, besonders im Darm spürbar, vorhanden, aber es ist fraglich: Wieso? Tja, ich bin Patient und habe keine Ahnung, aber meine Ärztin weiß es auch nicht. Das ist nicht gut. Da ich weiterhin Durchfall mehrfach am Tag habe, verschrieb sie mir Hefekapseln ratiopharm gegen Durchfall. Die kosten bei uns in Sachsen 4,95 Euro für 10 Hartkapseln N1 und sollen helfen, den Durchfall zu besiegen und die Darmflora wieder aufzubauen.

Seit Dienstag Abend nehme ich diese Kapseln ein (2 x tgl. 1), doch anstatt besser zu werden, hat sich alles nur noch verschlechtert. Ich habe noch mehr und heftigere Krämpfe als zuvor und mein Durchfall ist auch mehr denn je, was bedeutet, dass ich diese Dinger wohl auch nicht vertrage. Aber so etwas ähnliches hatte ich schon einmal erlebt, als mir meine Allergologin sagte, ich solle Activia-Joghurt essen, damit mein Darm sich erholt. Da trat damals auch das Gegenteil ein, denn anstatt sich zu erholen, pfefferte mein Darm nur so alles aus mir heraus und mir ging es schlecht. Deshalb versuchte ich anschließend im Eigenstudium vorsichtig Actimel und vertrug es. So trinke ich nun jeden Tag ein kleines Fläschchen Actimel, denn mein Darm braucht es wohl…

Ob ich nun die Hefekapseln absetzen darf oder weiternehmen muss, sollte ich noch in Erfahrung bringen. Es wäre ja gut möglich, dass es in den ersten Tagen schlechter wird und danach besser oder eben doch absetzen…

1 Tag später

Ich setze die Hefekapseln ab, denn mein Allgemeinzustand verschlechtert sich weiterhin. Der Durchfall ist schlimmer geworden, die Krämpfe sind weiterhin mehr als unerträglich und körperlich geschwächt bin ich auch zusehends. Meiner Mom gefiel mein Anblick auch nicht mehr, so dass sie mir sagte, ich solle die Kapseln nun wirklich absetzen. Auf die Mutter hört man ja, nicht wahr? 😉 Ich hoffe nur, dass sich mein körperlicher Zustand ab morgen wieder bessert und ich keine weiteren Durchfälle und andere Nebenwirkungen wegen der Hefekapseln bekomme.

Dennoch muss ich etwas gegen meine Darmkrankheit unternehmen, nur was? Ich postete vor einigen Wochen (Februar 2011) hier einen Artikel über Malabsorption (= verschlechterte Aufnahme) mit den Leitsymptomen:

  • Massenstühle (>300 g Stuhlgewicht)
  • übelriechende Fettstühle (Steatorrhoe); Flatulenz
  • Gewichtsabnahme
  • Unterversorgung mit den Vitaminen A, D, E, K, B12, Folsäure, sowie mit Mineralstoffen (z. B. Kalzium, Eisen), Eiweiß und Spurenelementen
  • Muskelschwäche
  • Haut- und Schleimhautveränderungen
  • Anämie (Blutarmut)

All diese Symptome weise ich derzeit wieder auf. Hinzu kommen noch:

  • mattes und müdes Erscheinungsbild,
  • Schlafstörungen,
  • Darmkrämpfe
  • Übelkeit (manchmal)
  • Appetitlosigkeit
  • Gefühl zu erfrieren, auch im Sommer

Ich weiß nicht wie ich dies allein alles wieder wegbekommen soll. Ich werde mich weiter umhören, in der Hoffnung, bald einen Arzt/eine Klinik zu finden, die mir endlich bei meiner chronisch-entzündlichen Darmkrankheit helfen kann.

Falls ihr Ideen habt, gebt mir bitte Bescheid. Ich versuche alles, um wieder gesund zu werden!

Diagnose

Seit mehreren Wochen geht es mir wieder schlechter als „normal“, denn ich habe wieder tierische Darmkrämpfe, Durchfall/breiige Stühle (6 – 8 mal täglich), mein Hautbild verschlechtert sich zunehmend und meine Nägel reißen wieder ein, was ein Zeichen dafür ist, dass mein Darm nicht mehr richtig funktioniert.

Deshalb war ich heute morgen bei meiner Hausärztin. Diagnose: K52.9 und A09.9. Sie verschrieb mir erst einmal ein krampflösendes Mittel, welches ich schon kenne und vertrage, seit ich 2008 bereits deshalb im Krankenhaus lag: Buscopan plus Filmtabletten. Jetzt hoffe ich nur, dass diese auch rasch anschlagen, damit meine Krämpfe sich wenigstens ein wenig lindern.

Ich gab auch eine Stuhlprobe ab und mir wurde ebenfalls Blut entnommen, damit man vielleicht die Ursachen für meine Darmkrämpfe herausfindet. Am Mittwoch soll ich wieder vorsprechen, denn da soll die Auswertung der Tests erfolgen.

Des Weiteren schmerzt meine Lunge seit ca. 2 Wochen. Es begann erst im rechten Lungenflügel mit Stechen, dann zog es auch noch nach links und seit dem WE habe ich das Gefühl, als drücke mir jemand auf die Brust, so dass ich schwerer Luft bekomme. Meine Ärztin meinte, es könnte allergiebedingt sein, da ich Birkenallergiker bin. Oder eben etwas anders. Sie hörte mich ab und verschrieb mir SalbuHEXAL N zur Inhalation mit der Erklärung: Wenn meine Lunge in den nächsten 2 – 3 Tagen frei wird, ist es eine Allergie, ansonsten werde ich zum Lungenspezialisten (Pulmologe/Pneumologe) überwiesen werden. Es bleibt also spannend…

 

 

EHEC-Keime entdeckt!

EHEC-Erkrankungen mit schweren Krankheitsfällen kursieren seit Tagen ganz Deutschland. Es gab mittlerweile auch 2 Tote. Jetzt entdeckte das Hamburger Hygiene-Institut, dass spanische Salatgurken Träger des gefährlichen EHEC-Erregers sind.

Gut möglich, dass die Erreger auch bei anderen Gemüsesorten vorkommen, denn dieser EHEC-Erreger kommt nur im Darm von Widerkäuern (Rinder, Ziegen, Schafe, Rehe, Hirsche) vor.

Die beste Methode, den Erreger nicht zu bekommen, ist:

  • Hände regelmäßig waschen
  • auf Rohkost (Gemüse) und rohes Fleisch verzichten bzw. erhitzen (70°C)
  • Zubereitung von Rohkost und rohem Fleisch strikt voneinander trennen
  • Kontakt zu infizierten Tieren und Menschen meiden (z. B. auf Spielplätzen)
  • verunreinigtes Wasser nicht verwenden

Verunreinigte Lebensmittel können u. a. sein:

  • Rohmilch
  • Rohes Fleisch (Hackepeter, Mettwurst)
  • belastetes Obst und Gemüse durch kontaminiertes Wasser

Die Erreger haben sich mittlerweile so weiterentwickelt, dass die meisten Antibiotika nicht mehr wirken, da die Erreger gegen diese immun geworden sind.

Mehr zu diesem Thema findet ihr hier.

Neueste Entwicklung vom 02.06.2011 bezüglich der EHEC-Bakterie findet ihr hier.

Colitis ulcerosa (chronische Dickdarmentzündung)

Prof. Dr. med. Stefan Endres, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Beschreibung

Colitis ulcerosa ist eine chronische, schubweise verlaufende Entzündung des Dickdarms. Betroffen sind vor allem die oberflächlichen Schleimhautschichten im Dickdarm. Bei einer Colitis ulcerosa entstehen entzündliche Geschwüre, die leicht bluten. Typische Krankheitszeichen sind blutiger Stuhl, Durchfälle und Leibschmerzen.

In mancher Hinsicht ähnelt die Colitis ulcerosa dem Morbus Crohn, der überwiegend im Dünndarm auftritt, aber auch den Dickdarm befallen kann. Manchmal sind die Erkrankungen nur schwer voneinander zu unterscheiden. Colitits ulcerosa und Morbus Crohn zählen zu den Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen (CED).

An Colitis ulcerosa leiden besonders junge Erwachsene zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. In Deutschland tritt die Erkrankung rund vier Mal pro 100.000 Einwohner und Jahr auf. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen, auch Kinder können erkranken.

Die Colitis ulcerosa ist eine schwere Erkrankung. In den beschwerdefreien Phasen ist zwar ein normales Alltagsleben möglich, aber ein akuter Schub ist oft nicht nur schmerzhaft, sondern zwingt zur Bettruhe oder sogar zum Krankenhausaufenthalt. Colitis ulcerosa erhöht das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.

Ursachen

Prof. Dr. med. Stefan Endres, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Die Ursachen, die eine Colitis ulcerosa auslösen, sind trotz intensiver Forschung noch nicht geklärt. Vermutlich wirken erbliche, infektiöse und Umwelt-Faktoren zusammen. Es wurden mehrere Genveränderungen entdeckt, die das Risiko für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen erhöhen. Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Die meisten Betroffenen vertragen bestimmte Lebensmittel nicht. Die Krankheit ist nicht psychosomatisch bedingt, Stress und Belastungen können aber aktive Schübe auslösen.

Wahrscheinlich spielt eine Fehlfunktion des Immunsystems in der Auseinandersetzung mit den Bakterien der Darmflora die entscheidende Rolle bei der Entstehung der Colitis ulcerosa.

Menschen, bei denen der Blinddarm entfernt wurde, haben ein vermindertes Risiko für eine Colitis ulcerosa. Das Gleiche gilt für Raucher. Der genaue Zusammenhang ist allerdings unklar.

Bei allen Patienten mit Colitis ulcerosa ist der Enddarm (= Mastdarm) befallen. Von dort kann sich die Erkrankung unterschiedlich weit über den gesamten Dickdarm erstrecken. Bei 50 Prozent der Patienten sind nur der Enddarm und der untere Teil des Dickdarms betroffen, in je etwa einem Viertel der Fälle zusätzlich der absteigende linksseitige Abschnitt des Dickdarms oder der gesamte Dickdarm.

Symptome

Prof. Dr. med. Stefan Endres, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

In circa 85 Prozent der Fälle verläuft die Colitis ulcerosa chronisch und schubweise. Nach Phasen ohne Krankheitsanzeichen, die auch Jahre andauern können, erfolgt ein Rückfall. Rund zehn Prozent der Patienten haben keine beschwerdefreien Zeitabschnitte. Ganz selten (in fünf Prozent der Fälle) beginnt die Colitis ulcerosa dramatisch aus bester Gesundheit heraus und ist dann besonders gefährlich, weil viele Komplikationen auftreten.

Der Verlauf der Colitis ulcerosa ist nicht vorhersagbar. Häufig ist der Beginn schleichend. Je weiter die Colitis ulcerosa fortgeschritten ist und je stärker sie sich im Darm ausgedehnt hat, desto heftiger können folgende Beschwerden ausgeprägt sein:

  • Blutige Durchfälle (bis zu 40-mal pro Tag) sowie Eiter und Schleim im Stuhl. Der Blutverlust hat manchmal eine Blutarmut zur Folge, massive Blutungen können lebensbedrohlich sein.
  • Dauerhaft schmerzhafter Stuhldrang (Tenesmen)
  • Nächtlicher Stuhldrang
  • Blähungen, die auch zu einer Stuhlinkontinenz führen können
  • Kolikartige Bauchschmerzen meist im linken Unterbauch, unter Umständen verbunden mit leichtem Fieber
  • Gewichtsabnahme, Müdigkeit und Leistungsverlust
  • Seltener treten Entzündungen von Gelenken (Arthritis), Haut oder Augen (Uveitis) auf.

Mediziner unterscheiden verschiedene Abschnitte im Krankheitsverlauf einer Colitis ulcerosa:

Akuter Schub: Charakterisiert durch die typischen Beschwerden wie blutigem Durchfall und schmerzhaftem, aber vergeblichen Stuhldrang.

Fulminanter Schub: Neben blutigem Durchfall treten noch allgemeine Krankheitssymptome auf wie zum Beispiel Fieber (über 38,5 Grad), beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Blutarmut (Anämie), Gewichtsverlust.

Chronisch aktiver Verlauf: Anhaltende Beschwerden trotz medikamentöser Therapie; die Medikamente bewirken zwar eine Besserung, aber keine vollständige und dauerhafte (< 2 Rückfalle pro Jahr) Normalisierung des Zustandes.

Remissionsphasen: Abschnitte ohne Beschwerden.

Komplikationen

Infolge einer Colitis ulcerosa kann es zu teilweise massiven Blutungen kommen. Eine gefürchtete, aber seltene Komplikation der Colitis ulcerosa ist das Toxische Megakolon: Die Schäden in der Darmwand führen zu einer Darmlähmung, der Dickdarm dehnt sich auf, und der Körper reagiert wie bei einer Vergiftung mit Fieber und Abwehrvorgängen. Häufig kommt eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) hinzu, und es besteht die Gefahr eines Darmdurchbruchs (Perforation). Selbst bei sofortiger Behandlung ist dies eine lebensbedrohliche Komplikation.

Weitere mögliche Komplikationen der Colitis ulcerosa sind Darmkrebs und die primär sklerosierende Cholangitis (Entzündung und Einengungen der Gallenwege). Bei Kindern kann es zu Wachstumsstörungen kommen.

Diagnose

Prof. Dr. med. Stefan Endres, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Bei der Diagnose einer Colitis ulcerosa erhebt der Arzt die Krankengeschichte und führt eine körperliche Untersuchung durch. Dabei tastet er unter anderem das Rektum aus.

Die beste Untersuchungsmethode für die Diagnose einer Colitis ulcerosa ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Dabei werden aus jedem untersuchten Darmsegment Schleimhautproben gewonnen und im Labor untersucht. So lässt sich abklären, ob eine Entzündung vorliegt und wie diese beschaffen ist. Zur Absicherung der Diagnose ist eine weitere Darmspiegelung mit einer erneuten Entnahme von Gewebeproben erforderlich, wobei die Zeitdauer bis zur Kontroll-Untersuchung vom jeweiligen Krankheitsverlauf abhängt.

Eine Blut-Untersuchung gibt Hinweise, wie stark die Entzündung bei einer Colitis ulcerosa ausgeprägt und wie hoch der Blutverlust ist. Dazu werden anfangs und im Verlauf CRP und Blutbild untersucht. Ergänzend empfiehlt es sich, das Blut auf erhöhte Leberwerte zu untersuchen – insbesondere von Gamma-GT und Alkalischer Phosphatase (AP).

Als ergänzende Methode zur Diagnose der Colitis ulcerosa wird sowohl bei der Anfangs- als auch der Verlaufsdiagnostik die Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) des Bauches eingesetzt.

Durch eine bakteriologische Stuhl-Untersuchung wird eine Infektion mit krankheitsverursachenden (pathogenen) Darmbakterien als Ursache der Beschwerden ausgeschlossen.

Therapie

Prof. Dr. med. Stefan Endres, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Medikamente

Da die Ursachen der Colitis ulcerosa nicht genau bekannt sind, lässt sich die Erkrankung auch nicht ursächlich behandeln und heilen. Entzündungshemmende Medikamente können einen Krankheitsschub mildern und die Zeitabschnitte zwischen zwei Schüben verlängern.

Bei einer Colitis ulcerosa wirken Medikamente am besten direkt am Ort des entzündlichen Geschehens im Darm. Die möglichen Nebenwirkungen sind dann am geringsten. Ist dies nicht möglich, müssen die Präparate über die Blutbahn wirkend (systemisch) eingesetzt werden. Folgende Medikamente kommen nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten in Frage:

5-ASA-Präparat (5-Aminosalicylsäure)

Diese Medikamente, die zur Behandlung der Colitis ulcerosa eingesetzt werden, sind verkapselt. Dadurch lösen sie sich nach oraler Einnahme (als Kapsel) gezielt am Ende des Dünndarms oder erst im Dickdarm auf. Als Zäpfchen oder als Einlaufpräparat erreichen die Wirkstoffe nur den unteren Teil des Dickdarms. Diese Behandlung sollte mindestens noch zwei Jahre nach Abklingen der Entzündung fortgesetzt werden, um einen neuen Schub hinauszuzögern beziehungsweise einen beschwerdefreien Zustand zu erhalten. Mesalazin ist das Präparat der ersten Wahl.

Diese Medikamente hemmen nicht nur die Entzündung, sondern verringern auch das Darmkrebs-Risiko.

Kortison

Bei schweren Schüben und bei Versagen der 5-ASA-Therapie kommt Kortison zur Behandlung einer Colitis ulcerosa zum Einsatz. Der Wirkstoff wird in Form von Tabletten verabreicht. Ist nur der Enddarm befallen, kann Kortison auch als Zäpfchen oder Einlauf gegeben werden.

Mittel, die das Immunsystem bremsen

Immunsuppressiva werden bei schweren Verläufen der Colitis ulcerosa eingesetzt. Sie sind auch eine Alternative, wenn Kortison nicht ausreichend wirkt, zu hohe Nebenwirkungen verursacht oder aus einem anderen Grund nicht eingesetzt werden kann.

Escherichia coli Nissle

Bei Mesalazinunverträglichkeit kann auch die Einnahme von nicht-krankheitsmachenden Bakterien (Escherichia coli Nissle) die krankheitsfreien Intervalle verlängern. Das Präparat muss ständig – auch während des Transports – gekühlt werden und ist nur einige Monate haltbar.

Alternative Methoden

Einige Wirkstoffe zur Behandlung der Colitis ulcerosa sind noch in der Erprobungsphase. Fachgesellschaften empfehlen diese Medikamente daher bislang nicht außerhalb von Studien. Dazu zählen die Gabe von Antibiotika in Kombination mit entzündungshemmenden Medikamenten, die lokale Anwendung von Wachstumsfaktoren (epidermal growth factor), verschiedene Antikörper und Extrakte aus Weihrauch, die über einen neu entdeckten Weg entzündungshemmend wirken.

Ernährung

Es gibt keine spezielle Diät oder Ernährungstherapie, um eine Ruhephase der Colitis ulcerosa zu erhalten. Allerdings treten bei vielen Betroffenen spezifische Mangelzustände wie Blutarmut (Anämie), Eisen- oder Folsäuremangel oder Osteopenie (verminderte Knochendichte) auf. In diesem Fall sollten Sie sich beraten lassen, welche Lebensmittel für Sie wichtig sind.

Schub-Therapie

Die Therapie eines akuten Krankheitsschubes der Colitis ulcerosa wird in Stufen gesteigert – je nachdem, wie schwer der Schub verläuft. Je häufiger die blutigen Durchfälle auftreten, je höher die Körpertemperatur steigt und je ausgeprägter das Krankheitsgefühl ist, desto massiver muss therapiert werden. Es gibt folgende Einteilung und Maßnahmen:

  • Leicht: 5-ASA-Präparat (5-Aminosalicylsäure) als Kapsel bzw. Zäpfchen oder Einlauf
  • Mittelschwer: Zusätzlich Kortisontabletten
  • Schwer: Medikamente und Nährlösungen über eine Infusionslösung (Tropf)

Die Mehrzahl aller Patienten mit einer leichten oder mittelschweren Colitis ulcerosa sind ambulant behandelbar. In den restlichen Fällen lässt sich ein Krankenhausaufenthalt nicht vermeiden.

Operation

In einigen Fällen lässt sich eine Colitis ulcerosa nicht mehr mit Medikamenten kontrollieren. In diesem Fall oder wenn Darmkrebs beziehungsweise Krebsvorstufen nachgewiesen wurden, ist eine Operation unumgänglich. Hier wird der gesamte Dickdarm entfernt. Neue chirurgische Techniken erlauben es, aus dem Dünndarm eine Art künstlichen Enddarm zu bilden, der die Reservoirfunktion des entfernten Mastdarmes übernimmt. Der Dünndarm wird dann direkt mit dem Schließmuskel verbunden (ileoanale Pouch-Operation). Somit bleibt eine kontrollierte Darmentleerung erhalten, und ein künstlicher Darmausgang lässt sich vermeiden.

In bestimmten Notfallsituationen (zum Beispiel Darmdurchbruch, lebensbedrohliche Blutungen) muss bei einer Colitis ulcerosa sofort operiert werden. Eine dringende OP ist auch erforderlich bei:

  • Einem fulminanten Schub, der sich mit Medikamenten nicht behandeln lässt
  • Einem toxischen Megakolon, der sich mit Medikamenten nicht behandeln lässt
  • Einer anhaltenden Blutung, die mittels Medikamenten nicht zum Stillstand kommt

Was Sie selbst tun können

Sie können das Auftreten einer Colitis ulcerosa nicht verhindern. Suchen Sie einen Arzt auf, sobald Sie Blut im Stuhl bemerken. Dadurch wird die Krankheit oft erst entdeckt. Wenn Sie bereits erkrankt sind, kann ein rechtzeitiger Arztbesuch die Schübe verkürzen und ihre Heftigkeit vermindern. Während eines schweren akuten Krankheitsschubs sollten sie Bettruhe einhalten. Sobald die Beschwerden abnehmen, können Sie Ihre gewohnten Tätigkeiten wieder aufnehmen.

Ernährungsxperten empfehlen Patienten mit einer Colitis ulcerosa eine ausgewogene und ausreichende Vollkost. Spezifische Diätformen sind nicht erfolgreich. Bei Eisenmangel (durch den Blutverlust aus dem Darm) müssen Sie auf eine ausreichende Nahrungsergänzung durch Eisentabletten achten. Bei längerer Anwendung kortisonhaltiger Präparate lässt sich das Risiko einer knochenschädigenden Wirkung durch die Einnahme von Kalzium und Vitamin D senken.

Oft bestimmt die Colitis ulcerosa das gesamte Leben von Betroffenen. Hier hilft möglicherweise eine Psychotherapie oder psychosomatische Betreuung. Der Umgang mit der Krankheit und dem eigenen Wohlbefinden wird geschult und verringert nicht selten die Beschwerden.

Nehmen Sie Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe auf.

Prognose

Prof. Dr. med. Stefan Endres, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Ist die Colitis ulcerosa auf den Enddarm und den letzten unteren Teil des Dickdarms beschränkt, haben Patienten eine gute Prognose und eine normale Lebenserwartung. Letztere ist bei Patienten eingeschränkt, bei denen sich als Komplikation Darmkrebs entwickelt, der nicht rechtzeitg erkannt wird. Mit einer medikamentösen, seltener mit einer chirugischen Therapie können die meisten Patienten ein normales Leben führen.

Das Risiko für Darmkrebs ist bei Patienten mit Colitis ulcerosa im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöht. Um eine Krebserkrankung frühzeitig zu entdecken, sollten ab dem zehnten Krankheitsjahr jährliche Darmspiegelungen mit Gewebeentnahmen (Biopsien) durchgeführt werden. Eine Langzeittherapie mit 5-ASA-Präparaten kann das Krebsrisiko um bis zu 75 Prozent senken.

(Quelle: netdoktor.de)

Morbus Crohn (chronische Darmentzündung)

Prof. Dr. med. Stefan Endres, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Beschreibung

Morbus Crohn (Abkürzung: M. Crohn) ist eine chronische, schubweise verlaufende Entzündung aller Schichten der Darmwand. Typische Krankheitszeichen sind Bauchschmerzen, wie bei einer Blinddarmentzündung im rechten Unterbauch mit Durchfällen ohne Blut.

Die Krankheit betrifft bei etwa 30 Prozent der Patienten ausschließlich den letzten Teil des Dünndarms (Ileum) und circa 25 Prozent isoliert den Dickdarm (Kolon). In etwa 45 Prozent der Fälle sind sowohl Dünndarm als auch Dickdarmabschnitte betroffen. M. Crohn kann jedoch auch andere Bereiche des gesamten Magen-Darm-Trakts befallen.

In gewisser Hinsicht ähnelt Morbus Crohn der manchmal nur schwer zu unterscheidenden Colitis ulcerosa (chronische Dickdarmentzündung), die jedoch auf den Dickdarm beschränkt ist. Beide Krankheiten zählen zu den sogenannten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED).

Meistens tritt Morbus Crohn im Alter zwischen 15 und 34 Jahren erstmals in Erscheinung, seltener bei kleinen Kindern. Männer und Frauen sind ungefähr gleich häufig betroffen. In Deutschland gibt es jährlich rund fünf Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner. Morbus Crohn ist bis heute nicht heilbar, es lassen sich nur die Beschwerden lindern.

Ursachen

Prof. Dr. med. Stefan Endres, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Die Ursachen für Morbus Crohn sind trotz intensiver Forschung noch nicht geklärt. Vermutlich gibt es ein Zusammenspiel zwischen erblichen, infektiösen, psychischen, vor allem aber immunologischen Faktoren:

  • Mittlerweile wurden mehrere Erbfaktoren entdeckt, die das Risiko für die Krankheit erhöhen.
  • Welche Umweltfaktoren eine Rolle spielen, ist unklar. Es wird vermutet, dass Rauchen das Erkrankungsrisiko erhöht.
  • Psychosozialer Stress steht im Verdacht, bei entsprechender Veranlagung zur Krankheitsaktivierung zu führen. Zudem kann Stress bei Morbus-Crohn-Patienten zum Auftreten erneuter Entzündungen führen.

Symptome

Prof. Dr. med. Stefan Endres, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

In den befallenen Darmabschnitten entzünden sich bei Morbus Crohn alle Schichten der Darmwand, wobei zwischen den Entzündungsherden immer wieder gesunde Stellen liegen. Heilen die erkrankten Regionen ab, hinterlässt die Entzündung Narben, die den Darm verengen. Die vernarbten Abschnitte können Darmverschlüsse verursachen.

Zusätzlich bilden sich bei Morbus Crohn abgekapselte Eiteransammlungen (Abszesse) und fehlerhafte Verbindungsgänge (Fisteln) zu benachbarten Geweben oder Organen (andere Darmabschnitte, Blase, Bauchhaut). In entzündeten Darmabschnitten werden Nahrungsbestandteile nicht mehr ausreichend aufgenommen.

Je nachdem, wie weit sich Morbus Crohn im Darm ausgebreitet hat, sind die Beschwerden sehr unterschiedlich. Viele Patienten haben über eine längere Zeit hinweg nur geringe Symptome, und es vergehen oft Jahre, bis die Erkrankung erkannt wird.

Typische Anzeichen für Morbus Crohn

Häufig sind Fisteln im Afterbereich das erste Anzeichen für einen Morbus Crohn. Durchfall, Bauchschmerzen und Gewichtsabnahme über mehr als sechs Wochen gelten als weitere Hinweise auf die Erkrankung, genauso wiederkehrende Vereiterungen (Abszesse) im Unterleib und am Darm.

  • Mehr als sechs Wochen andauernder Durchfall (drei- bis sechs Mal am Tag), meist ohne Blut
  • Schmerzen in der unteren rechten Seite des Bauches – ähnlich einer Blinddarmentzündung
  • Leichtes Fieber
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Allgemeines Krankheitsgefühl

Daneben treten bei Morbus Crohn in manchen Fällen auch noch Beschwerden außerhalb des Verdauungstrakts (extraintestinale Manifestationen) auf. Beispiele sind Gelenkentzündungen, Hautveränderungen wie Erythema nodosa (knotige und entzündliche Verdickungen der Haut) oder Wundstellen der Mundschleimhaut (Aphthen), Augenentzündungen (zum Beispiel Uveitis, Keratitis), Osteoporose, Leberentzündung.

Morbus Crohn verläuft entweder chronisch – das heißt, die Beschwerden dauern länger als sechs Monate – oder schubweise. Im zweiten Fall verschwinden die Symptome zeitweise vollständig, kommen aber nach einer bestimmten Zeit wieder. Die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall beträgt nach einem Jahr etwa 30 Prozent, nach zwei Jahren steigt sie auf bis zu 70 Prozent.

Diagnose

Prof. Dr. med. Stefan Endres, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Am Anfang der Diagnose von Morbus Crohn stehen eine sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), die auch eine Familienanamnese umfasst, und eine körperliche Untersuchung. Im Rahmen der körperlichen Untersuchung prüft der Arzt unter anderem, ob ein Druckschmerz im Bereich des Bauches vorliegt. Zudem untersucht er Mundhöhle und den After des Patienten auf typische Krankheitszeichen.

Darmspiegelung und Gewebeprobe

Die geeignetste Methode für die Diagnose des Morbus Crohn ist die Darmspiegelung (Ileokoloskopie). Dabei werden Gewebeproben aus den untersuchten Darmsegmenten entnommen. Die Proben werden im Labor unter dem Mikroskop untersucht. So lässt sich abklären, ob eine Entzündung vorliegt, wie diese beschaffen und wie sie verteilt ist. Zudem sind mögliche Fisteln oder Darmverengungen (Stenosen) erkennbar. Zusätzlich sollten auch der Magen und der Zwölffingerdarm untersucht werden (Magenspiegelung).

Die Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) der Darmwand spielt bei Morbus Crohn eine große Rolle als Screeningmethode und in der Verlaufskontrolle. Zudem können auch Röntgen-Untersuchungen unter Verwendung eines Kontrastmittels durchgeführt werden, um die Diagnose zu stellen.

Kernspintomografie (MRT) und Computertomografie (CT) zeigen Veränderungen in den Dünndarmteilen, die nicht bei der Darmspiegelung eingesehen werden können. Bei einer Blutanalyse werden zum Beispiel der CRP – ein Wert der auf Entzündungen hinweist– bestimmt, und ein Blutbild angefertigt.

Therapie

Dr. med. Nina Buschek

Schub-Therapie

Die Mehrzahl aller Patienten mit leichtem oder mittelschwerem Morbus Crohn sind ambulant behandelbar. Manchmal lässt sich ein Krankenhausaufenthalt jedoch nicht vermeiden.

Verschiedene Laborwerte können für die Entscheidung, welche Therapie bei Morbus Crohn anzuwenden ist, wichtig sein. So hilft etwa die CRP-Bestimmung, den Krankheitsverlauf zu beurteilen oder das Risiko für einen Rückfall abzuschätzen. Bei Entzündungsprozessen ist die Menge des C-reaktiven Proteins (CRP) im Blut erhöht. Zudem werden Anzahl und Beschaffenheit der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) untersucht, um eine Blutarmut (Anämie) aufzudecken.

Die Therapie eines akuten Krankheitsschubs bei Morbus Crohn wird in Stufen gesteigert – je nachdem, wie schwer der Schub verläuft:

Geringe Aktivität: Die lokale Therapie von Morbus Crohn mit dem Kortikosteroid (Kortison) Budesonid (pro Tag als Einmalgabe oder verteilt über drei Einzeldosen) ist hier das Mittel der Wahl.

Hat der von Morbus Crohn betroffene Patient keine Beschwerden außerhalb des Verdauungstraktes (extraintestinale Manifestationen), kann eine Ernährungstherapie oder eine symptomatische Therapie (zum Beispiel mit Mitteln gegen die Schmerzen, Krämpfe und den Durchfall) ausreichen.

Mäßige Aktivität: Budesonid oder systemische (im gesamten Körper wirksame) Kortisonpräparate. In einigen Fällen ist auch eine Ernährungstherapie sinnvoll. Zusätzlich werden Antibiotika verabreicht, wenn der Verdacht auf bakterielle Infektionen besteht.

Hohe Aktivität: Kortisonpräparate und gegebenenfalls weitere Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken (zum Beispiel Azathioprin). Hilft diese Behandlung nicht und ist eine Operation nicht sinnvoll, werden Antikörper gegen Entzündungsfaktoren (TNF-Antikörper) gegeben.

Therapie in der Ruhephase (Remissionserhalt)

Bei vielen Patienten mit Morbus Crohn wechseln sich Krankheitsschübe mit beschwerdefreien Zeiten (Remissionsphasen) ab. Eine spezielle Behandlung während dieser Ruhephasen ist nicht in jedem Fall notwendig. Individuelle Faktoren (zum Beispiel der jeweilige Krankheitsverlauf) bestimmen, ob und wie lang eine remissionserhaltende Therapie durchgeführt wird und welche Medikamente dabei eingesetzt werden.

Medikamente

Die Ursachen des Morbus Crohn sind nicht ausreichend bekannt. Deshalb lassen sich oft nur die Entzündung dämpfen und die Beschwerden lindern. Mit Medikamenten kann über einen gewissen Zeitraum auch ein Rückfall verhindert werden.

Folgende Medikamente werden zur Behandlung von Morbus Crohn eingesetzt:

5-ASA: Mesalazin oder Sulfasalazin wirken gezielt entweder im Dünndarm oder erst im Dickdarm. Sie sind bei Morbus Crohn weniger wirksam als bei der Colitis ulcerosa und werden nur bei leichtem Verlauf gegeben.

Kortisonpräparate: Das körpereigene Hormon Kortison wirkt entzündungshemmend, zudem drosselt es die Aktivität des Immunsystems. Chemisch hergestellte Kortisonverbindungen sind wichtige Medikamente während eines akuten Morbus Crohn-Schubs. Bei milden und mäßigen Beschwerden und wenn sich der Entzündungsort im unteren Teil des Dickdarms befindet, wirken sie direkt vor Ort (als Zäpfchen oder Einlaufpräparate). So verursachen sie weniger Nebenwirkungen. Stärkere Beschwerden werden mit Tabletten behandelt, deren Wirkstoff sich im ganzen Körper verteilt (systemisch).

Antibiotika wie Metronidazol und Ciprofloxacin werden vor allem dann eingesetzt, wenn zusätzlich zu der Darmentzündung eine bakterielle Infektion vorliegt oder zu entstehen droht. Die Behandlung ist vor allem bei Fisteln wichtig. Fisteln sind neu entstandenen Verbindungen zwischen Darm und umliegendem Gewebe oder Organen. Durch sie besteht die Gefahr, dass Darmbakterien außerhalb des Darms Infektionen auslösen.

Mittel, die das Immunsystem bremsen (Immunsuppressiva) werden bei schweren Verläufen von Morbus Crohn eingesetzt. Wenn Kortisonpräparate nicht ausreichend wirken, zu starke Nebenwirkungen verursachen oder aus einem anderen Grund nicht eingenommen werden dürfen, weicht man ebenfalls auf diese Medikamente aus. Häufig wird der Wirkstoff Azathioprin eingesetzt.

TNF-Antikörper: Für manche Patienten mit Morbus Crohn und sehr schwerem Krankheitsverlauf gibt es neue entzündungshemmende Medikamente mit den Wirkstoffen Infliximab oder Adalimumab (TNF-Antikörper). Diese Substanzen binden Botenstoffe (Zytokine) zwischen den Entzündungszellen und verhindern ein Ausbreiten der Entzündungsreaktion.

Operativer Eingriff

Bei 70 Prozent der Morbus Crohn-Patienten ist innerhalb der ersten fünfzehn Krankheitsjahre ein chirurgischer Eingriff nötig – trotz medikamentöser Therapie. Nicht selten sind auch wiederholte Operationen notwendig. Bei einer Operation passiert Folgendes:

  • Verengte Stellen im Darm werden mit einem Ballon aufgedehnt.
  • Fisteln werden verschlossen, Abszesse aufgeschnitten
  • Stark befallene Darmabschnitte werden chirurgisch entfernt; dieser Eingriff wird erst bei schwerwiegenden Komplikationen durchgeführt, z.B. Darmdurchbruch, Bauchfellentzündung oder Darmverschluss.

Richtige Ernährung

Die richtige Ernährung ist bei Morbus Crohn-Patienten wichtig, wenn es auch keine allgemein gültigen Richtlinien dafür gibt. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, wie Sie einem Mangel an Vitaminen, Eiweißen, Eisen oder Nährstoffen vorbeugen können. Während eines akuten Schubs lindert eine ballaststofffreie Kost (Astronautennahrung) häufig die Beschwerden. Patienten mit besonders schweren Schüben werden über den Tropf ernährt, was den gereizten Darm entlastet.

Was Sie selbst tun können

Achten Sie auf Anzeichen einer Krankheitsverschlechterung, wenn Sie an Morbus Crohn erkrankt sind. Blut im Stuhl, neue oder andersartige Schmerzen sowie unerklärliches Fieber können auf eine Verschlechterung hinweisen.

Während eines akuten Morbus Crohn-Schubs ist körperliche Ruhe wichtig. Zwischen den Schüben können Sie Ihrer gewohnten Arbeit nachgehen.

Bezüglich der Ernährung gibt es bei Morbus Crohn zwar keine allgemeinen Einschränkungen, Sie müssen aber besonders auf eine gesunde Kost achten. Aufgrund des angegriffenen Darms kommt es sonst schneller zu einer Mangelernährung.

Sollten Sie ein bestimmtes Nahrungsmittel nicht vertragen, streichen Sie es von Ihrem Speiseplan. Etwa 30 Prozent der Patienten mit Morbus Crohn vertragen beispielsweise keinen Milchzucker (Laktose-Unverträglichkeit). In diesen Fällen empfiehlt sich eine Ernährung ohne Milch und Milchprodukte, beziehungsweise laktosefreie Kost. Andere Menschen leiden an einer Fruktoseintoleranz und müssen Fruchtzucker meiden.

Oft bestimmt Morbus Crohn das gesamte Leben eines Patienten. Hier hilft möglicherweise eine Psychotherapie, in der Sie einen besseren Umgang mit der Krankheit lernen. In vielen Fällen steigert dies das Wohlbefinden und verringert manchmal auch die Beschwerden.

Prognose

Prof. Dr. med. Stefan Endres, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Die Prognose bei Morbus Crohn hängt vor allem davon ab, wie ausgeprägt die Erkrankung ist. Morbus Crohn ist nicht heilbar, aber die Beschwerden lassen sich lindern. Außerdem gibt es oft jahrelange Phasen, in denen ein Patient beschwerdefrei ist – bis sich die Krankheit erneut bemerkbar macht. Eine konsequente Selbstbeobachtung der Patienten und regelmäßige Arztbesuche sind erforderlich, um Anzeichen eines neuen Krankheitsschubs und eventuelle Komplikationen des Morbus Crohn so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln. Zu diesem Aspekt gehören regelmäßige Kontrolluntersuchungen auf bösartige Wucherungen.

Wird Morbus Crohn richtig therapiert, haben die meisten Patienten eine normale Lebenserwartung. Wichtig ist deshalb, dass Sie einen erfahrenen Arzt Ihres Vertrauens aufsuchen.

Vorbeugen

Dr. med. Nina Buschek

Da die Ursachen von Morbus Crohn nach wie vor nicht bekannt sind, lässt sich auch nicht sagen, ob und wie man der Erkrankung vorbeugen kann. Mediziner kennen mittlerweile allerdings einige vermeidbare Risikofaktoren wie Rauchen und psychosozialen Stress.

Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend viel Schlaf, regelmäßiger Bewegung und einer reizarmen Ernährung unterstützen die beschwerdefreien Intervalle.

(Quelle: netdoktor.de)

Darmerkrankung – Symptome und Laborbefunde

Im letzten Jahr fand ich eine ausgesprochen interessante Tabelle in einem Programm namens „TurboMed“ während meiner Arbeit über die Symptome und Laborbefunde bei Maldigestion (= schlechte Verdauung) und Malabsorption (=schlechte Aufnahme) von Nährstoffen aus der Nahrungsaufnahme. Genau die Probleme, die mich selbst betreffen.

Um die Begriffe besser verstehen zu können, habe ich euch die Definitionen aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie, kopiert und eingefügt. Die oben erwähnte Tabelle findet ihr im Anschluss daran (siehe weiter unten).

Malassimilation

Unter Malassimilation – von lateinisch malus (schlecht, schädlich, böse) und assimilare (angleichen, ähnlich machen) – wird eine beeinträchtigte, das heißt verminderte Nährstoffausnutzung aufgrund unterschiedlichster Störungen im Verdauungstrakt bezeichnet. Damit handelt es sich um einen Oberbegriff für die „Maldigestion“ und „Malabsorption“.

Maldigestion

Bei der Maldigestion (lateinisch „schlechte Verdauung“) liegt eine Störung der (enzymatischen) Spaltung der Nahrung vor. Die Ursachen können im Bereich des Magens (Magenresektion), der Bauchspeicheldrüse, der Leber bzw. der Gallenwege liegen sowie angeborene Enzymdefekte wie bei der Lactoseintoleranz sein.

Malabsorption

Klassifikation nach ICD-10: K90 Intestinale Malabsorption

Unter einer Malabsorption (latein „schlechte Aufnahme“) versteht man einen chronischen krankhaften Zustand, bei dem die Aufnahme zuvor schon aufgespaltener (vorverdauter) Nahrungsbestandteile durch die Darmwand in die Lymph- oder Blutbahn (enterale Resorption) vermindert ist.

Ursächlich können u. a. angeborene Erkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, Überempfindlichkeitserkrankungen (Zöliakie), Infektionen (z. B. Morbus Whipple) oder postoperative Zustände (ausgedehnte Dünndarmentfernung) sein.

Erkrankungen, die mit einer Malabsorption einhergehen, werden als Malabsorptionssyndrome bezeichnet.

Leitsymptome sind dabei:

  • Massenstühle (>300 g Stuhlgewicht)
  • übelriechende Fettstühle (Steatorrhoe); Flatulenz
  • Gewichtsabnahme
  • Unterversorgung mit den Vitaminen A, D, E, K, B12, Folsäure, sowie mit Mineralstoffen (z. B. Kalzium, Eisen), Eiweiß und Spurenelementen
  • Muskelschwäche
  • Haut- und Schleimhautveränderungen
  • Anämie (Blutarmut)

Verschiedene Verfahren der Adipositaschirurgie, der Chirurgie zur Bekämpfung des krankhaften Übergewichts (Adipositas), nutzen die Malabsorption therapeutisch, um krankhaft übergewichtigen Patienten eine nachhaltige Reduktion ihres Übergewichts zu ermöglichen. Bei diesen Patienten wird die Malabsorption durch verschiedene chirurgische Verfahren zur Manipulation des Verdauungstraktes erreicht.

PDF-Dateil als Download zum Herunterladen (einfach anklicken, es öffnet sich im neuen Fenster!)

Symptome und Laborbefunde bei Maldigestion und Malabsorption

 

Wer von euch ähnliche Symptome aufweist und/oder Hilfe bzw. Tipps benötigt, kann sich gern an mich wenden. Ich selbst habe ja auch schon einiges durch/erlebt/überstanden.

Folgendes witziges Video fand ich bei youtube.com. Es spiegelt wirklich die Erlebnisse textlich wieder, die wohl jeder Laktoseintolerante von uns mit Sicherheit kennt. Lauscht einfach mal auf den Text. Es trifft wirklich voll ins Schwarze!

Ibu ratiofarm führt zu Gastritisproblemen

Definition

Eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) ist eine sehr häufige entzündliche Erkrankung der Magenschleimhaut, die mit höherem Lebensalter zunehmend auftritt. Sie kann akut oder chronisch verlaufen.

Feststellung

Während einer etwa 7-tägigen Einnahme von Ibu ratiofarm aufgrund von starken Schmerzen, merkte ich, wie sich Symptome wie Übelkeit, Magenschmerzen, Appetitlosigkeit etc. bei mir zeigten. Ich verstand allerdings den Grund für diese Symptome nicht. Ich hatte gleichzeitig aber gewaltige Magenschmerzen zusätzlich zu meinen eh schon problematischen Darmkrämpfen. Durch Zufall unterhielt ich mich mit einem anderen Gastritispatienten und erfuhr, dass es ihm auch immer schlecht nach der Einnahme von Ibu ratiofarm geht und sich seine Gastritis wieder verstärkt. Wir beide haben chronische Gastritis – ich von Geburt an, weil es vererbt wurde. Ich schlussfolgere daraus, dass wir Gastritispatienten vielleicht Ibu ratiofarm nicht gut vertragen und mit starken Magenschmerzen darauf reagieren, da Ibu ratiofarm unsere Magenschleimhaut angreift. Das finde ich schade, denn ich vertrage auch andere Schmerzmittel nicht wirklich…

Eine Rollkur mit Kamillentee (d. h. warmen Kamillentee nach dem Aufwachen direkt auf leeren Magen trinken, 2 Minuten auf die linke Seite legen, 2 Minuten auf die rechte Seite, 2 Minuten auf den Rücken und 2 Minuten auf den Bauch legen) hilft morgens schon ein wenig bei Gastritis. Ebenfalls ein Besuch beim Arzt! Ich bekam bisher immer die Pantozol 40 – „P40“ – verschrieben. Es gibt aber auch ähnliche Präparate, die einem bei Gastritisschmerzen helfen. Dennoch: Seid bitte alle vorsichtig was die Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere Ibu ratiofarm, betrifft.

Geotrichum Candidum

Folgener Artikel ist aus meinem alten nicht mehr vorhandenem Blog. Da dieses Thema allerdings für einige Leute wichtig ist, habe ich ihn hier wieder eingefügt, um zu helfen bzw. Tipps und Ratschläge erteilen zu können an Personen, die ähnliches durchgemacht haben wie ich.

Definition Geotrichum Candidum

G. C. ist ein Milchschimmelpilz, der unter anderem dafür bekannt ist, dass er das Immunsystem schwächt, die Bronchien belastet und somit die Lunge befällt. Es hat nichts mit Wohnungsschimmel oder dergleichen zu tun. Dieser Pilz sitzt eigentlich in jedem Darm, ist er jedoch zu viel, bekommt man Durchfälle usw. und wird krank.

Es ist nicht ansteckend lt. meiner Ärztin!!!!! Man kann also niemanden (weder Mensch noch Tier) damit anstecken, so lange man sich immer gründlich und oft die Hände wäscht und auch sonst hygienisch vorgeht.

G. C. benutzt man übrigens auch in der Käseproduktion…

meine Symptome

– Durchfälle (täglich mehrfach), Übelkeit (immer), Erbrechen (besonders schlimm am 1. Tag), Schwindel (tritt selten auf)

– Darmkrämpfe (kann auch sein, da ich diese aufgrund meiner Darmentzündung habe)

– Schwächeanfälle (Arme und Beine fühlen sich an als seien sie aus Blei, selbst die kleinsten Dinge fallen schwer)

– manchmal tgl. auftretende Hitze- und Kältewellen (letzteres besonders mit länger anhaltender Gänsehaut)

– merkwürdig herber/brennender Geschmack in Mundhöhle und leichtes Brennen der Atemwege

Vermeiden sollte man:

– alle Speisen und Getränke wie Milch, Käse, und alle Produkte, die aus Milch gewonnen werden usw.

– Sauerkraut – es fördert ebenfalls die Vermehrung der Pilze

– Süßes, Zucker und alles wo Zucker enthalten ist, da es das Pilzwachstum steigert

– Antibiotika (fördert Pilzwachstum, also Vorsicht!)

Essen erlaubt!

– Saures ist erlaubt (abgesehen von Sauerkraut!) – es löst nichts aus, von daher darf man es essen.

– Butter/Margarine und Sahne sind ebenfalls erlaubt – aber nicht in Massen

– Salzstangen u. ähnliches (gleicht Mineralhaushalt im Körper bei Durchfall aus)

– schwarze Johannisbeeren und Kümmeltee (Geheimrezept meiner Oma – weniger Krämpfe!)

Medikamente

Im Selbstversuch (da mir meine Ärztin nicht hilft und alles runterspielt als sei nichts), habe ich mich in einem Forum angemeldet, in der Ärzte und Heilpraktiker antworten zu den verschiedensten Problemen geben. Ich stellte mein Anliegen ein und erhielt zur Antwort (ich zitiere):

Zitat 1

Bei Pilzbefall hilft aus meiner Erfahrung sehr gut Grapefruitkernextrakt von www.gse-vertrieb.de . Gibt es im Bioladen. Die Tropfen 3×15 Tropfen über den Mund einnehmen

Da eine Stuhluntersuchung auf die Besiedlung erfolgte, was sehr gut ist, stellt sich die Frage ob die restliche Besiedlung normale Werte aufweist? Denn die fehlende restliche Darmbesiedlung, davon gehe ich aus, dass auch Keime fehlen, sollte unbedingt gezielt aufgebaut werden. Nur dann kann es ein Gleichgewicht in der Darmbesieldung werden.

Die Ernährung ist hier ausgesprochen wichtig. Für ca. 2-3 Monate Milch und Produkte daraus weglassen, auch kein Sauerkraut essen.

Zitat 2

Da es sehr viele vegetarische Brotaufstriche gibt, lässt sich das selbst als Vegetariarien einrichten käsefrei zu Essen. Beim Chinesen und Thai wird auch ohne diese Produkte gekocht.

Heilpilze die sehr hilfreich sind Darmflora und die Immunabwehr zu erhalten/aufzubauen sind Hericium und Coprinus reines Heilpilzpulver und evtl. auch Extrakt. Bei Darmentzündungen auch Coriolus, Immunsystem auch Reishi, Shiitake, Maitake, ABm und Cordyceps.

Was davon genau in welcher Dosis sinnvoll ist sollte mit einer/m Mycologin/Mycologen abgestimmt werden.

Gute Besserung

Zitat 3

Die Darmbesieldung ist ein sehr umfassendes Thema, denn dort halten sich natürlicherweise eine Reihe von Keimen auf die für eine regelerechte Aufnahme der Nahrungssubstanzen sorgen. Die ebenfalls krankmachende Keime und Pilze in Schach halten oder auch eliminieren. Ein wichtiger Teil unsere Immunabwehr findet dort statt.
Die Besiedlung sollte unterucht werden um festzustellen, was ist aus dem Gleichgewicht gekommen. In der Naturmedizin, im Speziellen in der traditionellen chinesischen Medizin geht es immer darum ein Gleichgewicht im Organismus wiederherzustellen.
Die Stuhluntersuchung, auf Besiedlung machen vor allem Biolabore . Eines davon das Biolabor in Hemer, ist im Internet zu finden.

Die Ernährung ist ein sehr differenziertes Thema in ihrer Situation. Saure Lebensmittel, werden basisch verstoffwechselt, sind keine Problem. Aber alles Süße, Zucker und alles wo er enthalten ist, fördert das Pilzwachstum.
Grape-Fruitkernextrakt beginnend etwas weniger einnehmen 3×5 Tropfen und langsam steigern.
Es sieht so aus, dass es gut wäre wenn Sie sich in Ihrer Gegend eine fachkompetente NaturmedizinerIn aussuchen um diesem umfassenden Ungleichgewicht zielgerichtet entgegen wirken zu können.

Es gibt auch eine Literatur zu dem Thema Ernährung bei Pilzbefall im Darm und anderswo. Damit könnten Sie Ihr Wissen über Ernährung erweitern.
Auch ein gutes Hineinspüren ist von großer Bedeutung. Was habe ich gerade zu verdauen, psychisch und körperlich? …und was kann ich gerade nicht verdauen…?
Wie geht es mir psychisch? Was ist gerade an Konflikten in meinem Leben? Bei Unverträglichkeiten ist das immer auch ein Thema.

Anschließend habe ich mir das Grapefruit-Kern-Extrakt in unserem Bio-Laden gekauft (habe es in keiner Drogerie gefunden). Bei uns kosten 20 ml des Extraktes 9,90 Euro. Preise können sicherlich überall anders sein.

Das Grapefruit-Kern-Extrakt ist eine braune dickflüssige Tinktur, die man als Tropfen (anfangs 3 x tgl 5 Tropfen und dann langsam auf 3 x tgl. 15 Tropfen steigern, sonst tritt Juckreiz auf) einnehmen sollte. Es hilft der Darmflora sich neu zu stabilisieren und hoffentlich auch die Pilze zu beseitigen. Ich bin gespannt, immerhin habe ich Hoffnung und in dieses Extrakt investiert – also Daumendrücken!

Der Geschmack dieses Extraktes ist etwas schwer zu beschreiben. Es schmeckt ein wenig süßlich zu beginn, wird herb und dann etwas bitter im Abgang. Dennoch schmeckt es nicht so furchtbar eklig wie andere Medikamente – also ist es einen Versuch wert.

Brottrunk (eine Flüssigkeit beim Backen von Brot, als Getränk in Drogerien usw. zu erhalten) soll angeblich auch wirken, jedoch habe ich von einer Leidensgenossin, mit der ich seit kurzem in Kontakt stehe, gehört, dass es weder schmeckt (Empfehlung: Auf Ex trinken, sonst wirds eklig) noch hilft und man sich das Geld ruhig sparen könne…naja, wenn alles nichts wirkt, werde ich wohl auch dies einmal probieren. Kann doch möglich sein, dass es vielleicht bei mir Wirkung zeigt?!?!?

G. C.  kann durch hohe Dosen innerer Lokaltherapie mit Antimykotika, die nicht resorbiert werden kann, gehemmt und abgetötet werden. Hierbei sind Nystatin, Natamycin und Amphotericin B. wirksam. Nystatin – laut einigen Foren – ist zwar eine etwas teure Angelegenheit, aber nicht verschreibungspflichtig, soll auch bei einer 3-wöchigen Einnahme wirken. Ich habe es jedoch bisher noch nicht getestet…

Die Preise der 3 Medikamente können in anderen Läden/Apotheken und Ortschaften abweichen. Es soll nur ein Anhaltspunkt sein, was ich für die einzelnen Produkte in Wurzen bezahlt habe. Die Dosierung der o. g. Medikamente ist auf mich abgestimmt, am besten ihr fragt euren Arzt oder Apotheker selbst, um eine Falscheinnahme zu vermeiden.

Ich werde darüber berichten was bei mir hilft oder nicht bzw. wie sich mein Gesundheitszustand durch diese Selbstversuche verändert.

Neuerster Stand 21. November 2008:

Bei mir hat all dies wieder von vorn begonnen bzw. nie wirklich richtig aufgehört, abgesehen davon, dass bei meinem letzten Stuhlprobentest diesmal keine Geotrichum candidum gefunden wurden. Entweder wurde es nicht untersucht oder es existierten keine in meiner Stuhlprobe. Ich hab es auf meinem Befund nicht gesehen, obwohl ich diesen Befund mir extra kopieren lies. Da ich allerdings noch immer tierische Darmkrämpfe habe und öfter am Tag das WC größer aufsuche, muss ich jetzt ins Krankenhaus stationär, um alles abklären zu lassen und herauszufinden, was mit mir los ist. Wie ihr sehen könnt, kommt man nicht unbedingt um einen Krankenhausaufenthalt herum. Und auch nicht um eine Darmspiegelung, die mir noch bevorsteht…

Nachtrag – 02.02.2009

Es hat sich durch meinen Krankenhausaufenthalt herausgestellt, dass ich zwar keine Geotrichum Candidum mehr habe, dafür aber Collitis ulcerosa (eine Darmerkrankung, die nicht heilbar ist), was auch all meine Darmkrämpfe und Durchfälle sowie meinen extremen Gewichtsverlust erklärt.

Collitis ulcerosa kann man am Besten bei Wikipedia.de nachschlagen oder mich fragen, denn ich habe es – wie sich herausstellte – auch schon eine ganze Weile…

Nachtrag – Februar 2010

Nachdem ich Ende 2008 mich freiwillig wegen starker Krämpfe und extremer Gewichtsabnahme ins Krankenhaus begab und über mich unzählige Untersuchungen (wie z. B. Magenspiegelung, Darmspiegelung, Blut- und Urintests etc.) ergehen lies und dabei auch wieder nichts herauskam, suchte ich mir einen Allergologen. Denn eine Collitis ulcerosa wurde mit den Tests ausgeschlossen. Aber besser ging es mir trotzdem nicht, eher schlechter als zuvor und mein Gewicht war erneut gesunken. Es war zum Heulen.

Bei der Allergologin folgten weitere Tests (Brick-Test, Laktoseintoleranztest,…). Alles ergab nichts, abgesehen von dem Laktoseintoleranztest. Der wies merkwürdige Werte auf. Denn trotz dessen, dass meine Atemwerte bei Null lagen, hatte ich tierische Krämpfe und Durchfälle. Meine Allergologin meinte, ich weiße trotzdem eine Laktoseintoleranz auf. Heißt so viel wie: Meide alle laktosehaltigen Produkte!

Heutzutage ist es schon etwas einfacher, dies zu bewältigen. Es gibt laktosefreie Milch, Joghurts, Butter und viele andere Produkte. Ebenfalls gibt es u. a. in Drogerien Tabletten, die laktoseintoleranten Patienten wie mir hilft, nur durch Einnahme!

Seitdem ich mich daran halte, geht es mir schon etwas besser, aber wie gesagt nur etwas. Denn es stellte sich vor kurzem heraus, dass ich noch auf andere Dinge „allergisch“ reagiere und doch keinen Reizdarm besitze, wie die Krankenhausärzte immer falsch behaupteten. Ich weiße zu allen Umständen noch eine Allergie gegen Kohlenhydrate und Fette auf. Blöderweise sind diese beiden in fast allen Lebensmitteln Bestandteile. Damit es mir besser ginge, müsste ich eigentlich aufhören zu essen oder so…

Meine Allergologin und ich haben zudem auch meine Darmflora durch Medikamente „vernichtet“ und mit neuen Bakterien (z. B. in Activia-Drinks und -Joghurt) wieder aufgebaut. Das hat Wirkung gezeigt und mir ging es etwas besser. Meine Haut bekam wieder etwas Farbe und war nicht mehr so kalkweiß wie früher, dennoch gab es Nebenwirkungen: Meine Haut ist nun sehr trocken, was ich mit Lotionen und Cremes versuche aufzubessern.

Nachtrag Januar 2011

Das neue Jahr hat begonnen und ich habe noch immer meine Darmprobleme. Aber so langsam finde ich mich an die Tatsache ab, dass:

– ich täglich mehrere breiige Stuhlgänge habe,

– ich jeden Tag meine Krämpfe 24 Stunden lang (mal mehr oder weniger stark) und dementsprechend auch Kümmeltee trinken muss,

– meine Haut noch immer extrem trocken ist, ich muss ständig weiter cremen und cremen muss (Ölbäder helfen auch sehr gut!)

– ich manche Lebensmittel mittlerweile ausgeschlossen habe und zu meinem Erstaunen:

– Ich halte mein Gewicht! Es sinkt nicht mehr so stark! Es schwankt höchstens um 1 Kilogramm abwärts oder aufwärts. Das freut mich sehr, denn der ständige Gewichtsverlust hat mich psychisch stark angegriffen. Nun bin ich zufrieden, wiege mich aber dennoch täglich zur Kontrolle.

Ich empfehle euch dennoch: Geht zum Arzt und gebt nicht auf! Geht immer und immer wieder hin, bis die euch wirklich helfen und sucht selbst weiter nach einer Erklärung zu eurem Gesundheitszustand. Denn ihr habt etwas und das will und muss aufgeklärt werden! Also gebt nicht auf! Lasst euch nichts einreden und sucht weiter! Ich drück euch die Daumen und helfe ggf. gern, denn ich weiß wie es ist damit allein zu sein. Also fragt mich, wenn ihr ein Anliegen habt, vielleicht kann ich euch helfen! 🙂

Kopf hoch und gute Besserung!