Meine Schwester rief mich vorhin an. Ein Vogel habe sich in ihrem Holzschuppen (welcher mit Fensterscheiben und einem Ofen ausgestattet ist), selbst eingesperrt. Er wolle wieder raus, doch er knallt ständig gegen die Scheiben…
Der Ärmste!
Ich sprang schnell in meine Sachen und meine neuen Stiefel und eilte zur Hilfe. Während meine Schwester die Tür aufhielt und mir die Position des Vogels verriet, wenn ich ihn mal nicht sah, machte ich mich auf die „Jagd“ nach dem kleinen Fratz. Mehrmals entkam er mir auf den letzten Drücker, doch dann konnte ich ihn vorsichtig erhaschen und festhalten. Erstaunlicherweise blieb der Kleine dann ganz ruhig auf meinem Finger sitzen, während ich ihn ins Freie geleitete.
Kurios war allerdings, als wir dann wieder im Freien waren. Denn der kleine Vogel – es war ein Rotkehlchen – blieb einfach seelenruhig auf meiner Hand sitzen, egal wie ich mich bewegte. Er blieb einfach sitzen. So gelang es meiner Schwester spontan ein paar Fotos von ihm zu schießen. Fotogen ist er auch noch, wie ihr hier sehen könnt 😉
Er ist so klein und so zierlich, zerbrechlich und so leicht… Irre, wie cool es ist, ein Vogelleben zu retten. 🙂

Als ich das Rotkehlchen dann in einen Baum absetzen wollte, damit er von einer höheren Flugposition starten könne, spreizte er seine Flügel, sah mich noch ein letztes Mal an und flog davon!
Ich habe ihm noch nachgesehen und mich sehr gefreut, dass ich sein Leben erfolgreich retten konnte.
Besser jedenfalls als mein letzter Versuch im vergangenen Jahr mit DAVID, dem Grünfink, der nach Durst hechelnd im Sommer auf einer überhitzten Straße saß. Trotz meiner lebensrettenden Maßnahmen, verendete der Kleine, was mich sehr sehr traurig stimmte. Ich denke heute noch an David und es schmerzt mich sehr, dass ich ihn nicht hatte retten können…
Ich bin froh, dass ich wenigstens dem Rotkehlchen heute das Leben retten konnte! 🙂
Euer Schneewittchen