Als ich heute Nacht endlich mal eingeschlafen war, riss mich mein Handyklingelton aus meinem unruhigen Schlaf. Es war sehr früh am Morgen bzw. für Spätaufsteher noch tiefste Nacht. Es war dunkel draußen und kalt. Total verpeilt starrte ich auf das schwarz-weiß-Foto einer hübschen Frau, welches ich in mein Handy eingespeichert hatte. Meine Mom! Das hatte nichts Gutes zu bedeuten, so dass ich abnahm und gleich fragte, was los sei. Denn ich weiß, dass Mom mich nur im äußersten Notfall anruft.
So ein Notfall war heute!
Ihr Auto sprang nicht an, obwohl sie täglich damit fährt und es abends in ihre Garage parkt.Doch Mom musste auf Arbeit!
Ich, zwar noch ein wenig schlaftrunken, beruhigte sie etwas und sagte, sie könne mein Auto nehmen. Immerhin brauche ich es nicht unbedingt, um auf Arbeit zu kommen. Ich sagte auch, sie solle gleich zu mir kommen, ich eile mit Schlüssel runter und erkläre ihr kurz mein Auto, denn sie ist damit noch nie gefahren und ich weiß, wie panisch Mom bei sowas manchmal ist – irgendwie hab ich das wohl von ihr 😉
Ich sprang in Hektik aus dem Bett, das Adrenalin schoss im meine Blutbahn, ich stürmte hinaus in den Flur, zog irgendwie meine Wintersachen und -stiefel über meine Schlafsachen, krallte mir meine Schlüssel (Wohnungsschlüssel und Autoersatzschlüssel) und stürmte hinunter, da meine Mom bereits eilig angeradelt kam.
Während Mom ihr Fahrrad bei mir vor dem Haus abschloss, startete ich den Motor und war froh, das erlösende Geräusch eines laufenden Motors zu hören. Nur gut, dass ich erst vor Kurzem die Autobatterie wechseln lassen musste, weil sie „gestorben“ war. Tanken war ich diese Woche auch, so dass Mom wirklich Glück hatte.
Ich erklärte ihr kurz die Funktionen im Auto, sie freundete sich damit an, während ich den Schnee ums Auto herum wegschob. Mom rollte rückwärts aus der Parklücke und ich betete innerlich, dass sie mit der Servolenkung meines Autos klar käme, denn sie ist noch NIE mit Servolenkung gefahren! Ich BETETE wirklich inständig.
Mom bedankte sich, ich betete weiter, sie fuhr los und ich schlich bibbernd in meine Wohnung hinauf. An Schlaf war bei mir nun gar nicht mehr zu denken. Ich wartete und betete und dann kam der ersehnte Anruf: Mom war gut auf Arbeit angekommen! Ihr und meinem Auto geht es gut! Ich war erleichtert. Jetzt hoffe ich nur, dass die beiden wieder heil zurück zu mir finden und wir Mom`s Auto wieder irgendwie zum Laufen kriegen.
Ich weiß nicht, ob es an der Autobatterie liegt oder am Winterwetter, was hier leider noch immer vorherrscht. Falls nicht, habt ihr eine andere Vermutung, was mit Mom`s Auto los sein könnte?
Irgendwie mag ich gar nicht mehr Anrufe mit meinem Handy entgegen nehmen, denn es sind meist nur negative Anrufe, die nur noch eingehen… Oma gestorben, Opa ins Heim, Freund macht Schluss, auf Arbeit ist purer Stress oder eher gleich die Hölle los,… Es reicht so langsam wirklich. Ich überlege schon, mein Handy einfach auszuschalten. Noch mehr Hiobsbotschaften verkrafte ich echt nicht mehr…
Euer Schneewittchen in Action 😉