Tausend mal berührt

Ihr kennt doch sicher alle diesen Song „Tausend mal berührt, tausend mal ist nichts passiert…“ von Klaus Lage. Ich dachte immer, so etwas gäbe es nur in Büchern oder Filmen, bis es mir jetzt selbst passiert war. Silvester 2010 mit Basti, einem Kumpel meiner Schwester, der auch wie ich zur Party eingeladen war.

Ich war nach langer unglücklicher Zeit wieder Single, Basti schon etwas länger. Wir kannten uns schon seit Jahren über meine Schwester und hatten uns auch schon öfter gesehen, aber wir waren füreinander tabu, denn immer wenn wir uns trafen, war einer von uns in einer Beziehung. Also nichts für den anderen. Bis zu Silvester 2010. Da waren wir beide Single und es traf Basti wie von einem Blitz so heftig, als ich den Raum betrat. Er ließ es sich kaum anmerken, neckte mich aber hin und wieder und wollte meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Mir war das anfangs gar nicht aufgefallen, weil so viele Leute im Raum waren. Aber ich unterhielt mich mega gern mit ihm und fühlte mich wohl in seiner Nähe. Irgendwie klebten wir fast den ganzen Silvesterabend aneinander bis Basti gehen musste. Ich fühlte mich urplötzlich so unglaublich allein ohne ihn und hatte nicht einmal seine Telefonnummer. Das stimmte mich zutiefst traurig. Einen kleinen Hoffnungsschimmer hatte ich zum Glück aber noch, denn wir waren beide im gleichen sozialen Netzwerk angemeldet und ich schrieb ihm umgehend eine Nachricht als ich von der Silvesterparty allein zu Hause ankam. Stunden später traten wir unseren E-Mail-Kontakt an. Unsere Mails wurden länger und länger, wir schrieben bald darauf via MSN miteinander, doch das genügte uns nicht. Letztendlich tauschten wir unsere Nummern aus und telefonierten Stunden- und auch Nächtelang miteinander und hätten nie ein Ende gefunden, wenn wir nicht auf Arbeit gemusst hätten. Samstag stand Basti plötzlich vor meiner Tür. Er hatte sich nach mir gesehnt. Ich war einerseits sichtlich überrascht, andererseits auch glücklich ihn nach „so langer Zeit“ (eigentlich war ja nur 1 Monat vergangen) wiederzusehen. Es trieb mir kleine Tränen in die Augen, die ich jedoch umgehend unterdrückte, damit er sie nicht sah. Wir waren bald wieder in unsere Gespräche vertieft, hielten irgendwann Händchen, kuschelten miteinander beim DVD kucken und wollten nicht, dass der schöne Tag endete. Spontan planten wir seine Übernachtung bei mir. So schnell durfte noch nie ein Mann bei mir übernachten. Mit Basti ist das allerdings etwas anderes. Zwischen uns besteht diese unglaublich tiefe Vertrautheit, dass es einem beinahe Angst machen könnte. Vielleicht liegt diese Vertrautheit daran, dass wir beide ähnliche Denker und Fühler sind, vieles schon immer gleich oder ähnlich gemacht haben und ähnlich ticken. Irgendwie unheimlich manchmal seinem „Spiegelbild“ gegenüber zu sitzen. Dennoch finde ich es toll und könnte heulen bei dem Gedanken daran, dass uns in der Woche über 420 km trennen und wir uns meist nur am WE sehen können, wenn überhaupt. WE`s sind allerdings VIEL zu kurz für Liebende… Es ist die reinste Folter, wenn ihr mich fragt. Ich hatte schon einige Fernbeziehungen, aber diese hier wird mit Sicherheit die Schlimmste für mein Herz und auch für seins. Wir wollen beide, dass es dem anderen gut geht und er nicht verletzt wird. Wir fühlen beide schon so stark füreinander, dass es beinahe weh tut, wenn wir uns nicht jede Sekunde berühren können…

Basti übernachtete bei mir. Es war toll ihn bei mir zu wissen und noch toller, dass er nicht einmal nachts schnarcht. Das ist für mich der Himmel auf Erden, denn Schnarcher hielten mich immer vom Schlafen ab und ich war extrem genervt und gereizt am nächsten Morgen, weil ich übernächtigt war. Aber nicht mit Basti. Er war so leise. Ich konnte ihn kaum hören. Da schnarcht selbst mein Kater lauter als Basti, lach. Am nächsten Morgen frühstückten wir zusammen – toll! Das hatte mir so sehr gefehlt während meiner Singlezeit. Das Mittagessen kochten wir gemeinsam, gingen zusammen spazieren, wärmten uns hinterher gegenseitig kuschelnd auf und schliefen müde auf der Couch ein… Und dann musste er heim fahren. 420 km weit weg von mir. Es zerriss uns fast die Herzen. Ich wollte ihn gar nicht los lassen, er mich auch nicht, wie mir seine tiefe Umarmung deutlich machte…

Auf der ganzen Fahrt telefonierten wir via Handy miteinander – kostenlos über O2, denn er hatte mir am Samstag ein neues Handy geschenkt (ich habe ein anderes Handynetz), mit einer Partnerkarte, so dass wir uns untereinander kostenlos anrufen können. Jederzeit. Ich erklärte ihn anfangs für verrückt, finde diese Idee aber seit unserem ersten Telefonat auf seinem Heimweg grandios. 🙂

Dennoch verstehen wir beide absolut nicht, wieso wir nicht schon vor vielen Jahren zusammengekommen sind, obwohl wir uns schon beinahe ewig kannten. Uns fällt nicht einmal mehr der Zeitpunkt ein, an dem wir uns das erste Mal begegnet waren – vermutlich weil wir damals noch tabu für einander waren, weil einer von uns in einer Beziehung steckte… Deshalb genießen wir jetzt jeden Augenblick intensiv miteinander, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Ich freue mich bereits auf das kommende WE, wenn Basti wieder – diesmal geplant – vor meiner Tür steht und läutet 🙂

„Tausend und eine Nacht und es hat ZOOM gemacht…“ Wie wahr!

Ich kann es noch immer nicht glauben, dass ich endlich MEINEN Mann nach all den Reinfällen gefunden haben soll und frage mich, womit ich so viel Glück verdient habe. Es macht mich nur unendlich glücklich 🙂

Chaos-Morgen, Gym-Besichtigung und Zusammenbruch

Kunstprojekt Metamorphose von 1995

Heute morgen wollte ich eigentlich in das Wurzener Lichtwer-Gymnasium zum Tag der offenen Tür, doch mein Fahrer sagte ab – leider etwas zu spät. Deshalb war ich leider auch VIEL zu spät dran, denn ich wollte die Eröffnungsrede nicht verpassen. Ich hastete zu meinem Wagen hinunter, öffnete die vereiste Tür mit Ziehen und Zerren – und es gelang mir, trotz Eisfinger letztendlich. Mein Auto sprang auch kurioser Weise an, obwohl es mich die letzten Male immer wieder im Stich gelassen hatte. Ich war erstaunt. Warum sprang es diesmal an? Wusste es, dass es heute dringend benötigt wurde??? Ich fuhr los bzw. jagte eher davon und kam … zu spät. Eröffnungsrede verpasst. Das war so klar. Naja. Ich sah mich dann im Gymnasium um und traute meinen Augen nicht, denn dort drüben an der Wand unter der hinaufführenden Treppe befand es sich: Unser damaliges Kunstprojekt „Metamorphose“ von 1995 – unser neu zusammengebauter Flügel. Ich war stolz und überglücklich zugleich. Denn ich hatte damit gerechnet, dass es nach all den vielen Jahren schon abgebaut worden war. Aber es stand und hing noch an der Wand. Mir kamen vor Freude fast die Tränen! Ich eilte hin, zückte meine Kamera und schoss unzählige Fotos von diesem wunderbaren Kunstprojekt. Ich konnte es noch immer kaum glauben, dass es noch da stand. Direkt vor mir. Mit Erfurcht berührte ich die schwarzen und weißen Tasten des Flügels, nur um sicher zu gehen, dass es auch Wirklichkeit war und kein Traum. Es war real. Ich spürte das alte dunkle Holz unter meinen Fingern… Ich hatte fast Freudentränen vergossen. Und schoss noch ein paar Fotos. Ich hätte den Flügel so wie er war am Liebsten mitgenommen, aber ihn sollen noch viele andere Schüler sehen – mit meinem Namen und der meiner Mitschüler daneben. Ich war erfüllt von STOLZ!

Ich besah mir die gesamte Schule, sofern die Türen geöffnet waren. So fand ich meine alten Schließfächer wieder – das braune gleich vorn an der Treppe, das grüne später als ich in die 11. Klasse kam und wir die Schließfächer wechseln mussten. Wow, dass es die noch gab! Cool! 🙂 Ich machte auch hier meine Schnappschüsse. Ja, ich weiß, aber so erinnere ich mich viel zu gern daran. Auch die Schließfächer berührte ich mit meinen Händen, fuhr sacht darüber… Erinnerungen überkamen mich. Erinnerungen aus meiner Schulzeit. Eine tolle, wenn auch manchmal schwere und stressige Zeit. Aber ich habe die Schulzeit geliebt! Ich suchte auch die Bibliothek auf – hier war ich ja noch nie, denn als ich damals zur Schule ging, gab es sie noch nicht. Die Türen blieben dort verschlossen – es gab Gerüchte, dass es noch keine Bücher darin gab. War ja auch kein Wunder, wir waren damals frisch umgezogen und eine Bücherei hatten wir vorher ja nie. Heute sah ich sie mir an. Hier wär ich gern Schüler gewesen. 🙂 Ich fand auch meinen alten Bio-Raum, den Chemiesaal, mein PC-Kabinet (wir hatten früher nur eins, heute gibt es 3!), meinen Kunstraum von unserem Leistungskurs – toll! Ich konnte mich einfach nicht satt sehen! Vieles war noch wie früher, manches neu. Es gab auch mehr Deko als zu meiner Zeit und mehr Räume zur Entspannung – Yogaraum, Frauenraum,… etc. Ich war sprachlos. Später unterhielt ich mich mit 2 Lehrern und erfuhr, dass es zurzeit sehr wenig Schüler gebe – im Abikurs gibt es nur 46 Schüler! Das sind nicht mal 2 Klassen, wir damals waren 6 Klassen à 20-25 Schüler! Es waren wohl schlechte Geburtsjahrgänge… Anders ist dies nicht zu erklären.

Und dann klingelte mein Handy los. Ich bemerkte es anfangs gar nicht, weil es so laut ringsum war. Nur das zarte Vibrieren nahm ich irgendwann war, zog mein Handy aus der Tasche und nahm ab. „Es ist was schlimmes passiert. Komm sofort zurück!“ Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Da fährt man EINMAL weg und schon passiert was… Ich verließ die Schule, jagte zu meinem Auto und wollte hineinspringen als ich das nächste Problem sah. Da stand doch direkt neben mir – nur wenige MILLIMETER von meinem parkenden Auto entfernt ein weiteres Auto. Und zwar so unmöglich NAH, dass ich nicht mal den Spiegel meines Wagens umklappen konnte. Ich dachte nur noch: „Mist, wie soll ich denn jetzt aus dieser kleinen Parklücke rauskommen? Verdammt!“ Panisch vor Angst und eines Unfalls schnallte ich mich fest, startete den Motor und kurbelte ständig am Lenkrad herum, fuhr zurück und wieder vor, wieder zurück, vor,… bis ich endlich aus der Lücke kam OHNE das andere Auto anzufahren oder zu beschädigen. Ich hatte gedacht, dass ich es nicht schaffe. Aber irgendwie hatte ich wohl Glück. Und auch, dass mein Auto überhaupt ansprang!!! Ich drückte auf die Tube und fuhr im Eiltempo zu meiner Oma. Sie lag, dank meiner Schwester, die eher am Zielort angekommen war, auf der Couch und ruhte sich aus. Was allerdings der Grund für ihren Sturz war, blieb ungewiss. Sie wollte auch nicht zu einem Arzt, aber gelähmt ist sie nicht – also kein Schlaganfall. Immerhin. Vielleicht ein Schwächeanfall??? Aber Oma redet schon wieder viel. Zum Glück. Das bedeutet, dass es ihr schon wieder etwas besser geht, was mich erleichtert… Dennoch sitzt der Schreck in meinen Knochen.

 

Alle Projektbeteiligten

Stunden später erfuhr ich von einem Arzt, den wir doch noch kommen ließen, dass meine Oma einen Schwächeanfall aufgrund ihrer bösen Grippe erlitten hat. Wir sollen auf sie achten und ggf. helfen, wenn sie die Hilfe benötigt. Ist doch selbstverständlich als Familie! 🙂 Drückt bitte die Daumen, dass es meiner Oma recht bald wieder besser geht!

Weitere Fotos von meiner Besichtigungstour durchs Lichtwer-Gymnasium folgen bald in einem weiteren Beitrag. Also seid gespannt 😉

Tag der offenen Tür im Wurzener Lichtwer-Gymnasium

Heute findet von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr im Wurzener Magnus-Gottfried-Lichtwer-Gymnasium der Tag der offenen Tür statt. Da ich selbst vor vielen Jahren dort Schüler war und gern meine „alte“ Schule mal wieder besuchen möchte, werde ich dem Gymnasium heute mal einen kleinen Besuch abstatten. Vielleicht finde ich ja noch meine alten Schließfächer, wer weiß. Ich hoffe ja auch sehr, dass das Klavier, welches mein Kunstkurs damals auseinandernehmen und künstlerisch neu wieder zusammensetzen durfte, sich noch immer an der Wand unter der Haupttreppe gleich neben dem Kunstflügel befindet. Denn ich möchte davon endlich ein Foto machen – falls es noch steht. Ich vage es allerdings zu bezweifeln, weil in der Zwischenzeit sehr viel Zeit vergangen ist und es auch dementsprechend viele neue Kunstleistungskurse gab, die sich auch kreativ mit verschiedenen Thematiken auslassen durften… Vielleicht habe ich ja doch Glück. Drückt mir die Daumen. Ich werde euch von meinem Besuch später berichten und euch einige Fotos meiner alten Schule zeigen… Also, bis später 😉

Mein Engel

Schule. Gymnasium. Fremde neue Klasse der 8d in einer fremden neuen Schule. Einige unbekannte fremde Gesichter meiner neuen Mitschüler und noch fast leere Bänke und Sitzplätze.

Ich war eine der ersten, die ihr neues Klassenzimmer der 8 d des städtischen Gymnasiums betrat und ihren Platz nach reichlicher Überlegung auswählte, denn Zeit hatte ich, weil bisher noch kaum jemand anwesend war, weil ich überpünktlich angekommen war. Wie immer, wenn es etwas wichtiges zu regeln gab. So eben die Sitzplätze. Da saß ich nun, inmitten eines fast leeren Klassenzimmers mit ein paar mir völlig fremden unbekannten neuen Mitschülern. Ich fühlte mich unbehaglich und absolut nicht wohl. Immer, wenn die Klassenzimmertür sich öffnete, drehte ich mich um. Ich war neugierig, wer als nächstes unser Klassenzimmer betrat und mein neuer Mitschüler war.

Draußen schien die Sonne. Leider befand sich unser Klassenzimmer nicht auf der Sonnenseite, sondern auf der entgegengesetzten. Das bedeutete, dass der Schulflur vom Licht wunderbar durchflutet wurde. Ich wäre so gern draußen gewesen und hätte die warmen Strahlen der Sonne genossen, aber ich wollte mir meine neuen Mitschüler von Anfang an anschauen. Und dann ging die Tür auf. Sonnenlicht fiel in unser Klassenzimmer und ER trat in mein Leben. Mein Engel. Michael. Er stand im Türrahmen, ließ seinen Blick durch das neue Klassenzimmer und über die neuen Mitschüler gleiten und suchte sich einen Platz aus. Ich hingegen war wie gefesselt von seinem atemberaubenden Anblick. Er sah aus wie ein Engel. So wunderschön. So elegant. So strahlend. Letzteres lag vielleicht auch ein klein wenig an der Sonne, die durch den Hausflur auf ihn fiel. Aber dennoch, er strahlte selbst eine Gelassenheit und Selbstsicherheit aus, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Ich vergaß Zeit und Raum um mich herum, ich wusste ja nicht einmal mehr wo ich war, so sehr hatte er mich in seinen magischen Bann gezogen. Ich hatte mich augenblicklich unsterblich verliebt…

So in etwa musste sich wohl auch Basti gefühlt haben, als ich vor Kurzem einen Raum betrat, in dem er sich bereits befand. Er sah mich auch als Engel, wie ich vor vielen Jahren meinen persönlichen Engel Michael. Basti war wie verzaubert. Er dachte nur noch: „Wow, ist die heiß!“ und setzte an diesem Tage alles daran meine ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich zu richten. Er wollte mir in die Augen sehen, sich mit mir unterhalten, mir nahe sein… Sein Wunsch sollte bald in Erfüllung gehen. Denn als wir uns am Tisch gegenüber saßen und uns mit den anderen Anwesenden unterhielten, klaute er mir plötzlich meinen Hausschuh mit seinen unbeschuhten Füßen. Ich blickte sofort unter den Tisch, um den Übeltäter zu identifizieren und entdeckte meinen Hausschuh zwischen seinen Füßen. Wie fies! Basti grinste breit und schelmisch. Und er hatte meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Wir unterhielten uns den ganzen Abend angeregt miteinander. Es war ein schöner Abend. Ich hatte mich schon lange nicht mehr so angeregt und tiefsinnig mit jemandem unterhalten bzw. konnte ich mich überhaupt nicht mehr erinnern mich je mit jemandem so gut verstanden zu haben wie mit Basti. Erstaunlich. Umso trauriger wurde ich, als ich von ihm erfuhr, dass er gehen musste. Mein Blick sank und meine Laune merklich mit ihr. Ich wollte ihn noch nach seiner Nummer fragen, doch ich traute mich nicht. Mist verdammter! Warum nur musste ich auch so verdammt schüchtern sein?! Ich haste es, an diesem Abend besonders. Ich hoffte, dass Basti meine Freundschaftseinladung bei dem Sozialnetzwerk annehmen würde, in dem wir beide schon seit langem angemeldet waren. Ich hoffte es und bat ihn mit bebender Stimme darum ehe er ging und mich allein lies. Ich hätte losheulen können. Da hatte ich endlich mal jemanden getroffen, der mit mir auf einer Wellenlänge lag und dann verschwand er wieder aus meinem Leben – einfach so? Ich hasste die Welt und sah Basti mit tränenden Augen nach, wie er die Straße überquerte und zu seinem parkenden Auto ging, einstieg und davonfuhr. Ich dachte, ich sehe ihn nie wieder…

Am nächsten Tag.

„Sie haben Post“ posaunte mir mein E-Mail-Account in blauen großen Lettern freudig entgegen. Vermutlich wieder diese Werbemails, die kein Mensch braucht, dachte ich und klickte meinen Posteingang an. Ich fand eine E-Mail mit der Nachricht vor, dass Basti mir eine Freundschaftseinladung über unser gemeinsam genutztes soziales Netzwerk gesendet hatte. Ich traute meinen Augen kaum, so erfreut und überglücklich war ich in diesem Moment und las die Nachricht gleich noch einmal. Diesmal bemerkte ich auch die Uhrzeit der Nachricht. Es war kurz nach Mitternacht, als sie bei mir einging. Mein Gesicht erstrahlte immer mehr. Er hatte es also wahr gemacht und mir die Einladung gleich geschickt, nachdem er bei sich zu Hause angekommen sein musste. Toll! 🙂 Er hatte wohl die Traurigkeit in meiner Stimme bei unserer Verabschiedung am Vorabend herausgehört. Toller Typ! Ich loggte mich umgehend in unser gemeinsam genutztes soziales Netzwerk ein und sah seine Einladung. Ich nahm sie umgehend an und betrachtete mir eingehend sein Profil, sein Foto, seine Daten… Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich schrieb ihm sogleich eine E-Mail, mit Geschichten zum Vorabend, was sich nach seiner Abreise noch ereignet hatte – nur, um ihn auf dem Laufenden zu halten – und ja, ich gebe es zu, um mit ihm in Kontakt zu treten. 😉 Es funktionierte! 🙂

Winterland

Im Radio hörte ich vorhin den Song „Winterland“ von Unheilig und fand diesen irgendwie passend für das derzeitige eisige Wetter vor den Türen und Fenstern, wo Schneeflocken vom Himmel segeln, der Schnee silbern glitzert und man weiße Fußspuren hinterlässt. Genießt den ruhigen angenehmen Song! 🙂

Ich fand noch ein angenehmen ruhigen Song von Jessica Simpson, der entspannt einen auch sehr angenehm.

Der Weg war umsonst…

Kennt ihr das auch, dass ihr etwas wichtiges erledigen wollt und dann war es sinnlos, weil es nicht geklappt hat, nicht vorhanden war oder derjenige zum vereinbarten Termin nicht erschienen ist? Mir ist es heute jedenfalls so ergangen und ich frage mich immer wieder wofür es eigentlich Telefone und Handys in der heutigen Zeit gibt. Ist es denn zu viel verlangt, dass man einen Termin absagt bzw. auf später verschiebt, wenn man gerade keine Zeit hat? Ich empfinde es jedenfalls als unhöflich, wenn man am verabredeten Treffpunkt eintrifft und die zu treffende Person weder auftaucht noch absagt. So was kann ich absolut nicht leiden!

Fotowettbewerb

Mit diesem Foto „Schattenzauber“ – aufgenommen im Dezember 2010 – nehme ich am Fotowettbewerb von Mitgas zum Thema „Winterzauber“ teil. Es ist meine erste Teilnahme an einem Fotowettbewerb. Vielleicht habe ich ja doch etwas Glück. Drückt mir bitte die Daumen. 🙂

Link zum Mitgas-Fotowettbewerb

http://www.mitgas.de/index.php?id=331

Nachtrag vom 27.01.2011

Ich hab heute um 09:26 Uhr eine E-Mail vom Mitgas-Fotowettbewerb, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

„Sehr geehrte Leser des MITGAS-Kundenjournals,

vielen Dank für Ihre Teilnahme am Fotowettbewerb von MITGAS. Ihr Foto finden Sie in den nächsten Tagen online unter www.mitgas.de. Die Bewertung wird im Februar eine unabhängige Jury vornehmen. Ob Sie gewonnen haben, erfahren Sie Mitte März auf www.mitgas.de. Abgesehen von Ihrem Namen und der Stadt, aus der Sie kommen, werden keine persönlichen Daten veröffentlicht. Sollten wir noch Fragen zu Ihrem Foto haben, werden wir Sie per E-Mail kontaktieren.

MITGAS wünscht Ihnen viel Erfolg und weiterhin viel Spaß beim Fotografieren.

Freundliche Grüße“

Mein Foto ist seit heute mit seiner Bildunterschrift und meinem Namen online. Mein ERSTES Online-Foto bei einem Wettbewerb. Ich kann es kaum glauben. Das berührt mich und macht mich schon ein kleines bisschen stolz. Drückt bitte weiter fleißig die Daumen!

Tommy auf der Flucht

written on 11.08.2009

Wir kamen spät von einer Familienfeier nach Hause, ich öffnete einige Fenster noch einmal zum Durchlüften ehe wir schlafen gehen wollten. Danach ging ich ins Bad Zähneputzen und trug zuvor meinem Partner Mike auf, auf meinen Kater Tommy acht zu geben, der gern am Fenster kuckt. Ich hatte gerade angefangen meine Zähne zu reinigen, als Mike plötzlich ins Bad gestürmt kam und sagte: „Tommy ist weg. Er ist aus dem Fenster gefallen.“ Ich hielt es anfangs für einen von seinen Scherzen und putzte in Ruhe weiter. Doch als dieser dann weiter darauf beharrte und seinen Schlüssel griff, verstand ich. Ich sprang augenblicklich in meine Sachen (Kleid und Jogginghose drunter). Ich schnappte mir meine Schlüssel, meine Schuhe, eine Taschenlampe und Tommys Lieblingsfutter und stürzte hinaus in die Nacht. Mike suchte bereits nach dem Kater mit seiner Taschenlame als ich dazu kam. Ich rief Tommy laut und hörte ein leises Mauzen. Er war da, aber wo? Wir konnten ihn nicht sehen, da er schwarz war. Ich rief ihn wieder und wieder – ohne Antwort. Erfolglos. Ich hatte tierische Angst um den Kleinen. Mike aber auch, denn wir wussten, dass, wenn wir Tommy heute Nacht nicht wieder fanden, würde er nie zurückkommen, da er sich nicht auskannte. Wir suchten also nervös weiter. Mike entdeckte ihn schließlich nach einer Weile und wollte Tommy zu sich locken, doch Tommy wollte nicht. Ich eilte vorsichtig zu ihnen, doch ein Zaun trennte uns von meinem Kater. Tommy mauzte jammernd, kam aber trotz Leckerli und meinem guten Zurufen nicht zu uns. Mike versuchte sich von einer anderen Seite heran zu schleichen, während ich mit dem Leckerli in der Jogginghose und der Taschenlampe zwischen meinen Zähnen bewaffnet, um überhaupt etwas zu sehen, über den hohen Zaun kletterte….hinein in die unbekannte Dunkelheit… Angst um mich hatte ich nicht, nur um Tommy.

Tommy rannte davon. Na super! Mistvieh!

Ich kletterte wieder zurück über den Zaun, hinter dem Kater her – über Müllberge, durch hohe Brennnesseln und hüfthohes Unkraut. Nur beleuchtet von dem winzigen Strahl meiner kleinen Taschenlampe. Ich wusste nicht, wo ich hintrat, so dunkel war es, da der Schein der kleinen Taschenlampe und mein Blick nur Tommy galten. Mike jagte hinter uns her, bekam Tommy aber auch nicht zu fassen. Der Kater war einfach zu schnell verschwunden.

Durch unser lautes Rufen und Tommys lautes Mauzen wurden ein paar Anwohner aufmerksam, die auf ihren Balkon hinaustraten und fragten, was wir denn suchten. Nach kurzer Erklärung bekamen wir ihre Hilfe und dann ging alles ganz schnell. Tommy sprang in seiner Verwirrung auf die Balkonmauer, Mike der direkt davor stand, schnappte ihn sich von hinten und hielt ihn fest an sich gepresst, damit der Kater nicht wieder wegrennen konnte. Die Balkoner waren leicht erschrocken vor dem riesigen Kater, aber ich war dankbar und eilte zu meinen beiden Lieblingen. Mike übergab mir Tommy und ich ließ den Kater nicht mehr los. Tommy mauzte megalaut klagend, ich versuchte ihn zu beruhigen und hielt ihn an mich gedrückt ganz fest. Ich wollte ihn nicht mehr verlieren, jetzt, da ich ihn endlich wieder hatte. Sein kleines Herzchen und auch meins rasten wie wild in unserer Brust.

Mike leuchtete uns den Rückweg nach Hause. Tommys Mauzen hallte laut durch die Nacht über den Hof und den Hausflur, als wir diesen endlich erreicht hatten. Es klang furchtbar und markerschütternd. Ich hastete, so schnell es mir möglich war, die Stufen zu meiner Wohnung rauf und war froh, als wir endlich im Hellen ankamen und ich meinen kleinen Ausreißer in meiner Wohnung sanft und erleichtert absetzen konnte. Und da sah ich ihn. Einen riesigen Blutfleck auf meinem Oberarm. Ich war erschrocken und untersuchte mich erst einmal kurz und stellte fest, dass ich unverletzt war. Tommy allerdings hinterließ rote blutige Fußtapsen auf meinem blauen Teppich im Wohnzimmer. Er jammerte auch jedes Mal beim Auftreten. Ich eilte erneut hinter dem Kater her, schnappte ihn mir sanft und sah nach. Er hatte sich auf seiner Flucht aus dem Fenster und durch das Gestrüpp die linke Hinterpfote verletzt. Es war ein tiefer Schnitt direkt durch seine kleine Fußsohle. Mir war schlecht. Blut sehen konnte ich ja noch nie wirklich. Da es aber verbunden werden musste, erklärte ich Mike rasch, wo er das Verbandszeug bei mir findet und nahm mit Tommy auf dem Rücken in der Küche auf dem Stuhl platz. Tommy wehrte sich, aber ich packte ihn nur umso fester, so dass Mike Tommy`s Fuß ordentlich verbinden konnte.

Anfangs lief Tommy kaum, er fiel eher um und fauchte und knurrte sein verbundenes Bein an. Wir hielten Sicherheitsabstand und ließen Tommy erst einmal allein bis er sich beruhigt hatte. Wir warteten in der Stube. Tommy kam nach einer Weile vorsichtig angetippelt und suchte wieder unsere Nähe. Seinen Verband hatte er nach ca. 1 Stunde auch irgendwie selbst abgeworfen und lag seither bei uns vorm Bett…

Ich zitterte noch immer ein wenig vor Angst und Schrecken um Tommy, war aber erleichtert, dass er wieder bei mir war und ihm nichts weiter passiert war.

Die letzten Fotos von… #2

… dem ehemaligen Wurzener Möbelhaus Zimmermann an der „Zimmermannskreuzung“. Der Abriss dieses alten leer stehenden Gebäudes begann 2008. Ich kannte es noch aus meiner Kindheit, weil wir darin hin und wieder auf Möbelsuche waren. Ich fand es immer wieder toll dieses Gebäude zu betreten und mir alles mit riesengroßen Kinderaugen anzukucken. Ich habe es geliebt. Umso bestürzter war ich, als ich von den Abrissplänen hörte. An die Stelle des ehemaligen Möbelhauses Zimmermann sollte eigentlich ein Lidl-Laden mit Parkmöglichkeiten und Cafè für die Innenstadt entstehen. Doch bis heute ist es ein leerer verlassener Platz, an dem nichts geschieht – außer der Streitereien von Lidl und der Stadt. Ob doch noch irgendwann ein Lidl-Laden entsteht, steht noch sozusagen in den Sternen…

Abrissarbeiten des Möbelhauses 2008

In der LVZ-Online vom 09.01.2010 gab es dazu folgenden Artikel über den Lidl-Bauplan.Kurz darauf gab es wieder Bewegung bei den Bauarbeiten, als ein Archäologenteam nach Befunden schürfte.

Lidl-Immobilienleiter Michael Tschernick beteuerte in der LVZ-Online noch am 30.11.2010 den Bau des Lidl-Einkaufscenters an der Zimmermannskreuzung in Wurzen, wo bis heute noch ein Loch im Stadtbild klafft.

Ähnliche Bebauungspläne gibt es im Bereich des Ringelnatzhauses am Crostigall in Wurzen, denn hier sollte theoretisch ab 2006 ein Seniorenheim entstehen, weshalb der Verein Standortinitiative Wurzen e. V. Angst umd das Ringelnatzhaus hatte.

Schlangenbiss

written on 18.05.2010

Heute war ich sehr ruhig, beinahe schweigsam. Ich verspürte keine Lust mich mit irgendjemandem zu unterhalten. Ich hatte nicht einmal das Bedürfnis zu atmen, geschweige denn mich der Gartenarbeit zu widmen. Meinen Mitmenschen fiel meine getrübte Stimmung auf und sie sprachen mich darauf an, ich zuckte nur lustlos mit den Schultern und machte meine Arbeit weiter. Dabei fiel mir wieder ein, dass sich in unserer Gartensparte vor einiger Zeit eine Kreuzotter herumtrieb und sich am Liebsten unter Büschen und anderen zugewucherten Stellen versteckte. Ich wünschte mir, dass sie mich biss. Ich weiß nicht, woher dieser Wunsch plötzlich kam, aber er war da. Je länger ich im Garten in der Nähe von Büschen und Sträuchern arbeitete, desto mehr hoffte ich darauf, dass die Kreuzotter mich fand, mich biss und sich ihr Gift durch ihre Zähne in meine Haut spritzte. Ich wollte spüren wie sich das Gift in meinem Körper verteilte, ich wollte fühlen, wie sich alles verlangsamen würde bis mein Körper gänzlich gelähmt sei, sich mein Verstand nach und nach verabschiedete und ich einfach nur leblos daliegen würde, weil sich meine Seele ins Jenseits verabschiedet hätte…

Ich sehnte mich nach diesem Biss…

Ich träumte einen Traum, dass die Schlange mich fand und mir meinen sehnlichsten Wunsch erfüllte und mich angriff, ihre giftigen Zähne in meinen Unterarm versenkte und ihr Gift in mich eindrang. Ich rührte mich nicht und genoss einfach nur den kurzen stechenden Schmerz, den die Zähne der Schlange verursachten. Es stach und brannte, und ich genoss es. Ich bin eigentlich nicht masochistisch veranlagt, aber heute irgendwie schon. Nach nur wenigen Sekunden war alles wieder vorbei, die Zähne der Schlange waren wieder in ihrem Maul verschwunden und die Schlange zischte irgendetwas vor sich hin. Ich verstand kein Wort ihrer Schlangensprache und es war mir auch egal. Ich saß einfach da und wartete darauf, dass sich das Schlangengift langsam in meinem Körper verteilte. Ich weiß, ich hätte mich bewegen sollen, damit es schneller von Statten ging, aber genau das wollte ich nicht. Ich wollte einfach nur in Ruhe da sitzen und vor mich hinstarren, während mein Körper ganz allmählich vom Gift überschwemmt wurde…

Jemand stieß mich unabsichtlich an und mir wurde bewusst, dass alles nur ein Traum – ein Wunschtraum war. Langsam erhob ich mich aus meiner gebückten Haltung, richtete mich auf und blickte enttäuscht über den nicht stattgefundenen Schlangenbiss um mich herum und wollte nur noch von hier weg. Weg von all den Menschen, weg von dieser Umgebung, weg von diesem Planeten. Dabei fühlte ich mich einsamer denn je…

Die letzten Fotos von … #1

… der Leipziger Blechbüchse nahm ich Anfang 2010 auf ehe es endgültig abgerissen wurde. Ich bedauere diesen Abriss vom 01. April 2010 wie auch den des „Blauen Wunders“ sehr, war es doch ein Hinkucker und ein Wahrzeichen von Leipzig. Jetzt fehlen 2 dieser Wahrzeichen von LE und lassen Leipzig anders aussehen…

Abrissarbeiten


Der letzte stehengebliebene Rest der Blechbüchse – ehemals Karstadt/Horten

Hochwasser zieht sich zurück

Gestern Abend Nachmittag machte ich meinen üblichen beinahe wöchentlichen Rundgang zum Wurzener Wehr, um mal nach dem Rechten zu schauen. Außerdem hatte ich das Wasser und das Wehr vermisst. Enttäuscht stellte ich fest, dass der Container von Alba, der letzte Woche tief im Wasser stand, noch immer an seinem Platz war – diesmal auf trockenem Land. Es hätte sicher sehr viel Wasserkraft erfordert, diesen wegschwimmen zu lassen.  Das Wasser hatte sich zurück gezogen. Der Fußweg vom Wehr unter der Eisenbrücke entlang in Richtung Muldenbrücke war ebenfalls wieder begehbar, wenn man es mag über angeschwemmten Müll und Abfall zu laufen. In den Bäumen und Büschen, die unter Wasser gestanden hatten, hing unzähliges Zeug. Auf den Wiesen und Wegen lag jede Menge angeschwemmtes Holz, Bambus, ein leicht beschädigter Straßenbegrenzungspfosten (auch Pinguin genannt), 7 Autoreifen (6 x in R13 oder R14 und ein etwas größerer – Marken hauptsächlich Michelin und andere Billigfirmen), 2 verschiedene linke Turnschuhe (ein blauer von Nike), 1 Kanister, sehr viele Glas- und Plastikflaschen und Müll. Bei letzterem vermute ich, dass dies wahrscheinlich nicht vom Hochwasser stammte, sondern in der Zwischenzeit von Besuchern platziert wurde – so z. B. ein weißer Plastikeimer mit darin befindlichen Glasflaschen. Das angespülte Holz war an vielen Stellen bereits vom Wasser rundgespült und bot einen interessanten Anblick. Ich fand auch einen toten Schwan auf dem Hochwasserabfall. Er tat mir echt leid. Ich hätte ihm einen besseren Platz zum Sterben gewünscht und auch, dass er nicht SO herumliegen sollte…

Abfall des Hochwassers

 

 

 

Feuer in Bennewitz?

Großbrand in Bennewitz?

Auf meinem Abendspaziergang zum Sonnenuntergang am Wurzener Wehr für etwa knappe 2 Stunden entlang bemerkte ich ca. 17:08 Uhr auf meinem Rückweg eine riesige Rauchwolke über Bennewitz schweben, die immer finsterer und größer wurde. Ich zoomte mit meiner Kamera näher heran, konnte aber nicht genau erkennen woher genau die riesige schwarze Rauchwolke kam. Je länger ich es beobachtete, desto dunkler wurde es über Bennewitz. Bald darauf schwebte lautstark knatternd ein Hubschrauber heran – ein unbekanntes Modell und auch nicht vom ADAC, Feuerwehr oder Krankentransport. Er flog erst in Richtung Leipzig, drehte dann und kehrte zurück in Wurzener Richtung, wendete wieder und drehte kreisend über Bennewitz seine Runden. Ein Nachrichtenhubschrauber wie bei den Amerikanern? Wer weiß…

Tanz der Vampire

Im Januar 2009 fuhr ich mit einem guten Freund nach Oberhausen zum Vampir-Musical „Tanz der Vampire“. Schon allein die Fahrt dorthin gestaltete sich echt erlebnisreich und ich dachte, wir kämen nie dort lebend an – u. a. hätten wir fast einen schweren Autounfall gehabt. Aber das Glück war auf unserer Seite, so dass wir dies ohne Schaden überstanden und gesund und unverletzt in Oberhausen ankamen und unser Hotelzimmer fanden. Dieses Zimmer war kein einfaches Zimmer, es war eher eine Wohnung. Da gab es ein richtig geiles Bad, ein riesiges Wohnzimmer, das Schlafzimmer war cool, die Küche (sie war zwar nur eine kleine Küchenzeile im Flur, hat aber dennoch unseren Ansprüchen für die kurze Zeit genügt) und der Service war auch angenehm.

Ich war dabei!

Abends ging dann die Vorstellung los. Wir hatten uns extra schick gemacht für diesen Abend, und ich war tierisch aufgeregt und neugierig auf das Musical. Schon der Beginn des Musicals ließ mir einen leichten Schauer über den Rücken laufen. Die Musik war aufregend und genial gemacht, ich erkannte einige Melodien von früher wieder, andere wiederum nicht, aber man hatte richtig Spaß beim Zuschauen und Hören. Die Schauspieler waren einsame Klasse. Besonders genial fand ich, dass der Publikumsbereich auch als Bühne teilweise diente und die „Vampire“ durch unsere Reihen tanzten und sangen. So stand z. B. ein Vampir nur wenige Zentimeter von mir entfernt – also zum Greifen nah. Seine Stimme war so nah und hell… einfach unbeschreiblich toll! Doch irgendwann endete auch dieses tolle Musical – leider. Es hätte von mir aus ewig so weitergehen können… Ich vermisse es sehr und würde es mir jederzeit gern wieder und wieder ansehen und anhören…

Nach der Vorstellung holten wir uns unsere Jacken, da es draußen sehr kalt war und wir nicht auf der Suche nach dem Auto frieren wollten. Als plötzlich hinter und wildes Gekreische losging. Ich dachte nur: „Oh Gott, Tokio Hotel sind wohl jetzt aufgetaucht!“, drehte mich um und sah, dass einige Schauspieler noch in ihrer Musical-Vampir-Verkleidung (u. a. Jan Ammann) den Vorraum betraten und Autogramme gaben und man Fotos von ihnen allen machen konnte. Das war vielleicht genial. So etwas hatte ich nach einem Musical noch nie erlebt. Ich stürmte natürlich auch etwas näher, anfangs zögernd, dann doch mit Neugier und stand letztendlich nur noch wenige Zentimeter von Jan Ammann entfernt und konnte ihn fast berühren. Wow! Eine Kamera hatte ich allerdings leider nicht dabei. Ich konnte ja nicht ahnen, dass die Schauspieler noch Autogramme geben und Fotowünsche erfüllen. Aber ich hatte zum Glück mein Handy dabei. So konnte ich dann doch noch ein wenig knipsen. 🙂

Meine Lieblingszitate von „Tanz der Vampire“:

„Ich bin ein Nachtvogel, tagsüber nicht zu gebrauchen.“ (Graf von Krolok)

Jan Ammann als Graf von Krolok

„Ob Osterhas‘, ob Nikolaus,
ich ließ mich nicht betrügen.
In der Schule fand ich schnell heraus,
dass alle Lehrer lügen. […]“ (Professor Abronsius)

Links:

http://www.tanz-der-vampire.de/

http://www.janammann.com/

Während ich heute einige Zeit in der Küche verbrachte und einiges vorbereitete, hörte ich nebenbei das Musical „Tanz der Vampire“ und hab voll die Küche mitgerockt. Einfach nur HAMMERGEILE Musik und eine bomben Stimmung. Ja selbst eine E-Gitarre rockt mit! Echt geil! Ihr müsst es euch unbedingt anhören und ansehen! Am Besten LIVE!!!!!

Es ist da! Es ist da!

In der vergangenen Woche nahm ich an einer Verlosung von Büchern teil, bei der es u. a. auch darum geht, dass neue Bücher gelesen und auch bewertet werden. Ich lese Bücher leidenschaftlich gern und bewerte sie ebenfalls gern, um anderen Lesern eine Hilfestellung beim Buchkauf zu geben. Das Tolle ist, bei der Verlosung war auch ein Buch meines Lieblingsautores dabei: Andreas Eschbach „Black out“, was ich gern lesen wollte, und ich gewann auch noch! Das ist mir ja noch nie passiert! Die Gewinnbenachrichtung erreichte mich am vergangenen Samstag, ich jubelte springend durch meine Wohnung und konnte mein Glück kaum fassen. Immerhin ging es hier um das Buch „Black out“ von Andreas Eschbach!!!!! Yeah! Die ganze Woche wartete ich nun sehnsüchtig auf dieses Werk meines Lieblingsautoren und war jedes Mal betrübt, wenn die Post wieder keine Sendung für mich hatte. Doch heute, heute! Endlich! Es klingelte. Ich hetzte die Stufen des Hausflures hinunter, riss mit einem strahlenden Lächeln die Tür auf und nahm MEIN Päckchen in Empfang. Denn ich wusste genau, was sich darin befand und konnte es kaum erwarten bis ich endlich wieder in meiner Wohnung war, wo ich hastig das Päckchen aufriss und mein Buch herausnahm. Ihr hättet mein Gesicht sehen sollen. Ich grinste – und grinse auch noch jetzt – wie ein Honigkuchenpferd von einer Wange zur nächsten und entblöße dabei eine Reihe weißer Zähne, strahlend. Ich kann es kaum erwarten die ersten Seiten dieses dicken Welzers zu lesen und in mich aufzusaugen. Ich kenne ja mittlerweile viele Eschbach-Bücher und weiß, dass sie süchtig machen und zum Weiterdenken anregen. Ich LIEBE diese Bücher.

Und jetzt… bin ich beschäftigt mit Lesen 😉

Die Hängebrücke

Ich stand auf, sah aus meinem Schlafzimmerfenster und traute meinen Augen nicht. Dort, wo gestern noch die grüne ungemähte Wiese mit den dahinter stehenden Häusern war, erblickte ich heute eine riesige Hängebrücke mit dicken Tauen, Holzdielen und blauen metallenen Verstrebungen. Ich kniff die Augen zu und öffnete sie wieder. Die beeindruckende Hängebrücke war noch da. Ich kniff meine Augen noch einmal zu und öffnete sie wieder, die Hängebrücke war immer noch da. Dieses Spiel wiederholte sich noch einige Male bis ich begriff, dass diese Hängebrücke wohl real war. Ich ging von meinem Fenster weg, zurück in mein Wohnzimmer zu meinem Stubentisch, dort wo meine Kamera lag. Ich war noch ein wenig schlaftrunken und fragte mich, ob mir der Sauerstoff irgendwie ausgegangen sei und riss das Wohnzimmerfenster zum Lüften weit auf. Auf dem Rückweg zum Schlafzimmer nahm ich meine Kamera mit und sah verwirrt auf die Rückseite meines Nachtlagers. Dort befand sich ein rundes Fenster statt eines eckigen. Seit wann hatte ich denn ein rundes Schlafzimmerfenster? Verwirrt blickte ich mich um. Da waren meine Kleiderschränke, dort mein Spiegel, da stand mein Bett mit meiner Bettdecke und meinem Kopfkissen. Es war alles da. Hektisch lief ich zurück ins Wohnzimmer, in mein Badezimmer, in die Küche. Alles war wie immer. Selbst mein schwarz-weißer Kater schnarchte auf seinem Kratzbaum leise vor sich hin. Merkwürdig. Ich öffnete auch in den anderen Zimmern die Fenster, zur Sicherheit. Vielleicht litt ich ja doch unter Sauerstoffmangel. Ich kehrte ins Schlafzimmer zurück und betrachtete in aller Ruhe mein neues rundes Fenster. Wo das wohl herkam? Ich erinnerte mich so rein gar nicht an dieses Fenster oder einen Umbau je zugestimmt zu haben. Denn gestern war es definitiv noch recheckig, so wie die anderen Fenster in meiner Wohnung. Bei meinem Blick hinaus aus meinem runden Bullauge sah ich sie wieder. Diese beeindruckende, einige Meter über dem Wasser schwebende Hängebrücke. Moment: Wasser? Seit wann ist denn ein See hier? Meine Augen flogen von links nach rechts und wieder zurück. Ich sah überall nur Wasser. Ich kniff wieder die Augen zusammen, doch Hängebrücke und See verschwanden nicht. Ich wollte es genauer wissen und hängte mich so weit wie möglich aus dem runden Fenster bis ich sah, dass das Wasser bis wenige Meter vor das Haus kamen und fragte mich wieder: Wo kommen Hängebrücke und der See plötzlich her. Durch die Wand hörte ich meine netten Nachbarn. Es waren Oli und seine Mutter, die sich angeregt miteinander unterhielten. Worüber, konnte ich nicht verstehen. Aber ich hörte sie. Ich war erleichtert. Sie sahen wohl auch die Hängebrücke und den See hinter unserem Haus. Ich machte einige Aufnahmen von dem unglaublichen Anblick dieses blau-braunen Riesen direkt vor mir, mal in Hochformat, dann in Querformat. Einige Male zoomte ich mit meiner Kamera auch näher ran, nur um die Details genauer zu sehen, wie die Hängebrücke so über dem Wasser schwebte und kleine Nebelschwaden sie ganz zart umzingelten. Beeindruckend.

Ich hielt es nicht mehr länger in meiner Wohnung aus, streifte mir meine Jeans über, schnappte mir meine Jacke im Vorbeigehen, verließ meine Wohnung und eilte, nachdem ich die Tür verschlossen hatte, die alten grauen Steinstufen hinab bis ich die Haustür erreichte. Ich riss sie fast heraus, so eilig hatte ich es auf einmal hinaus zu kommen. Ich wollte das Haus umrunden, um zu der Brücke zu gelangen und fand auch einen kleinen Pfad, der gestern auch noch nicht da gewesen war. Kopfschüttelnd und an mir selbst zweifelnd folgte ich diesem schmalen Pfad, der nur aus Erde und ein wenig Regen bestand, so dass sich meine Schuhe etwas in der matschigen Erde festsaugten und ein schmatzendes Geräusch machten als ich sie zu einem weiteren Schritt wieder herauszog. Ich hätte mir wohl besser Gummistiefel angezogen, wenn ich das eher gewusst hätte. Endlich hatte ich mein Wohnhaus umrundet und da sah ich sie. Ich stand direkt vor ihr. Die Hängebrücke. Ich betrachtete sie eine ganze Weile fasziniert von oben bis unten, von links nach rechts. Sie war etwa 2,5 bis 3 Meter breit, die Geländer zu beiden Seiten waren aus dicken Tauseilen gemacht, deren kleine Verstrebungen bis unter die Holzbretter liefen und dort befestigt waren. Direkt vor mir, also auf der stabilen Seite waren ihre blauen Eisenstangen in Beton eingelassen, für ihren Halt. Die Holzbretter in der Mitte, die als Fußweg dienten, sahen schon alt aus, so als ob sie bereits mehrere Jahre oder Jahrzehnte als Verbindung zwischen zwei Orten diente. Der blaue Farbanstrich aber war neu. Niemand spazierte über diese Hängebrücke, es war so, als existierte sie gar nicht, außer für mich. Vorsichtig, ganz vorsichtig ging ich auf die Hängebrücke zu und setzte zitternd meinen rechten Fuß auf das erste Holzbrett und vernahm den etwas dumpferen Klang beim Auftreten. Ich prüfte mehrfach die Standhaftigkeit mit ein wenig Schwung und Druck mit meinem rechten Bein, den ich auf das Holzbrett ausübte. Es war stabil. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob das hier auch wirklich geschah. Doch es war so. Ich stand mit einem Bein auf der riesigen Hängebrücke. Ich wagte einen ganzen Schritt. Einen kleinen Schritt. Ich wollte immer noch die Chance haben, zurück zum Ufer springen zu können. Die Brücke existierte und ich stand sicher auf ihr. Okay. Vorsichtig lief ich Schritt für Schritt auf der Brücke und wurde immer sicherer und sicherer. Mit jedem Schritt nahm auch meine Schrittgröße zu. Irgendwann nach vielen Metern, ich hatte noch nicht einmal die Brückenmitte erreicht, nahm ich die Brücke kaum mehr wahr, denn ich sah nur noch das viele Wasser um mich herum und die Häuser, die diesen See oder war es ein Fluss (?) in seine Schranken wies. Weit vor mir sah ich eines dieser kleinen Boote wie ich sie aus Italien kenne, dort drüben noch eins und da gleich 3 Boote. Ich drehte mich um, hetzte auf die andere Seite der Brücke und sah, dass auch auf der anderen Seite des Sees vereinzelt kleine Boote umherschipperten. Ich fühlte mich fast wie in Venedig. Diese kleinen Gondeln waren klasse. Ich liebte sie schon als Kind als ich die ersten Fotos oder Filme damit sah. Jetzt waren sie real und fast zum Greifen nah. Doch ich stand auf einer Hängebrücke und konnte sie nicht erreichen. Deshalb beobachtete ich, wie eines dieser kleinen Venedigboote unter der Brücke auf der einen Seite verschwand und auf der anderen Seite wieder auftauchte. Ich war begeistert und machte zum Beweis – für mich, weil ich es noch immer nicht glauben konnte – jede Menge Fotos ehe ich zu dem anderen Ufer auf der anderen Seite der Brücke weiterlief. Mein Blick streifte abermals sehr oft die beiden Seiten zur Brücke. Ich konnte einfach nicht genug bekommen von den kleinen Booten, dem Wasser und der Hängebrücke selbst.

Als ich auf der anderen Seite der Brücke angekommen war, warf ich ihr noch einen letzten Blick zu ehe ich mich dem Ort, der nun vor mir lag, widmete. Dann drehte ich mich um und stand vor einem Eingangsschild. TORGAU stand mit riesigen schwarzen Lettern auf einem gelben Schild vor mir. Verdutzt schaute ich es an. Torgau? Wieso Torgau? Torgau ist doch über 34 Kilometer von Wurzen entfernt! Und es gab auch keinen See und keine Hängebrücke, die die beiden Orte miteinander verband. Ich litt wohl noch immer unter akutem Sauerstoffmangel, etwas anderes konnte ich mir nicht erklären. So betrat ich Torgau, einen Ort, den ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr besucht hatte. Er hatte sich kaum verändert. Seit meinem letzten Besuch, das war sehr sehr lange her, da war ich noch ein Kind, hat sich wirklich nicht gerade viel verändert. Erstaunlich. Ich fand nach einiger Zeit und vielen schmalen Gassen und etwas breiteren Straßen den Marktplatz. Ich hatte das Gefühl, irgendetwas oder irgendwen zu suchen. Ich konnte mich aber nicht mehr daran erinnern, was das war. Ich drehte mich einige Male um mich selbst im Kreis, um mir den Marktplatz von Torgau genau anzusehen und dann sah ich meinen Onkel über den Platz radeln. Er hat mich wohl nicht gesehen, deswegen rief ich ihm hinterher. Er hielt an und begrüßte mich von weitem, während ich auf ihn zueilte. Er fragte mich: „Hallo, was machst du denn hier?“ und ich berichtete ihm von der Hängebrücke, von der er allerdings bescheid wusste. Verwirrt blickte ich ihn an. Er mich ebenfalls. Es sah so aus, als hielt er mich für eine Verrückte. So langsam glaubte ich es ja selber und hielt besser meine Klappe. Ich lächelte und erkundigte mich nach seinem Weg und seinem Anliegen für seinen Torgaubesuch. Schließlich erinnerte ich mich daran, dass er auch in Wurzen lebte und nicht Torgauer war. Er entgegnete mir, dass er hier gern zum Einkaufen sei und er hier hin und wieder einigen alten Arbeitskollegen und Freunden von früher begegne, zum Reden. Er wollte auch weiter, weshalb wir uns voneinander verabschiedeten und er sich wieder auf seinen alten Drahtesel schwang und davon radelte. So war ich wieder allein. Mitten auf dem Marktplatz in Torgau und wusste nicht mehr, wie ich wieder zurück nach Hause kommen sollte. Einen Stadtplan hatte ich leider nicht und ich konnte mich auch nicht mehr erinnern aus welcher Richtung ich gekommen war und wo sich die Hängebrücke befand, über die ich nach Torgau gekommen bin. Verwirrt lief ich in die entgegen gesetzte Richtung, in die mein Onkel fuhr. Ich vermutete, dass er, aufgrund seiner leeren Taschen, erst noch einkaufen wolle, und beschloss eben besagte entgegengesetzte Richtung einzuschlagen. Ich irrte Stunden lang durch kleine Gässchen, entdeckte hier und da mal ein schönes Gebäude oder etwas anderes Interessantes, aber den Weg zurück zur Hängebrücke fand ich nicht mehr. Genauso wenig den Weg zurück zum Marktplatz. Es war hoffnungslos. Ich steckte irgendwo im Nirgendwo fest und fand nicht mehr nach Hause. Lustlos und traurig ließ ich meinen Kopf sinken, Tränen stiegen in meinen Augen allmählich auf, meine Füße brannten auch schon seit einer ganzen Weile und ich wollte einfach nicht mehr weiter. Ich wusste ja sowieso nicht in welche Richtung ich genau musste. Also blieb ich stehen, lehnte mich an die Hauswand hinter mir und wollte gerade anfangen, loszuschluchzen und mich über meine eigene Blödheit ärgern, als wie aus dem Nichts mein Onkel angeradelt kam und mich fragte, was denn los sei. Ich wischte mir hastig die Tränen aus meinem Gesicht und sagte ehrlich, dass ich mich verlaufen hatte. Er grinste mich breit an und kommentierte ein: „Typisch für dich!“ Schließlich stieg er von seinem Fahrrad ab und wir liefen zusammen Richtung Hängebrücke und verließen Torgau…

Dann erwachte ich aus meinem Traum, schlug die Augen auf und befand mich mitten in meinem Schlafzimmer in meinem Bett. Ich warf einen Blick zum Fenster, es war rechteckig, nicht rund. Und auch die Hängebrücke war vor dem Fenster verschwunden, ebenso wie der venediger See und die kleinen Boote… Nichts von all dem war passiert. Ich hatte alles nur geträumt…

Abendspaziergang

Am späten Nachmittag machte ich mich auf zur Muldenbrücke zwischen Wurzen und Bennewitz. Ich wollte mir mal die untergehende Abendsonne anschauen und wie sie bei dem vielen Hochwasser derzeit wirkt. Kaum betrat ich den Damm gleich neben der Muldenbrücke, erblickte ich ein wundervolles Bild und musste es erst einmal in mich aufsaugen. Es zeigte die Muldenbrücke, wie sie goldgelbfarben von der untergehenden rotorangen Sonne  und ihrer Hochwasserreflektion angeschimmert wurde. Herrlich. Ich musste es einfach festhalten, so was sieht man schließlich so schnell nicht wieder. Unglaublich. Das Wasser färbte sich allmählich dunkelrot durch die untergehende Abendsonne und tauchte auch den Himmel in eine fantastische Mischung aus rot-orange und rosa-pink. Romantik pur! Langsam schlenderte ich von der Wurzener Seite nach Bennewitz hinüber und genoss die Aussicht auf das Wasser, die immer weiter sinkende Sonne, den Mond auf der anderen Seite, der immer höher anstieg, einfach alles… Ich konnte einfach nicht genug davon bekommen und schoss unzählige Fotos. Tolle Fotos. Schade war nur, dass ich mir dieses wunderschöne romantische Spektakel allein betrachten musste… Leider. Aber ich hatte ja meine Kamera dabei 🙂 Der Mond spiegelte sich wie flüssiges Gold im dunklen fließenden Wasser direkt unter mir. Es war ein toller Anblick, von dem ich mich kaum losreißen konnte, wie eigentlich von allen Momenten des heutigen Abends auf der Muldenbrücke.

Nach etwa 2 Stunden war die Sonne vollständig verschwunden, der Mond hatte seine nächtliche Position eingenommen und ich hatte meine Fotos „im Kasten“. Der Wind wehte mittlerweile auch kühler und heftiger als zuvor. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass es schon recht dunkel geworden war und ich eine der letzten Spaziergänger auf der Muldenbrücke war. Deshalb entschloss ich mich zur Heimkehr und musste mich durch einen finsteren Dschungel aus Bäumen kämpfen. Allein! Irgendwie war mir unheimlich. Ich hörte ständig irgendwelche Geräusche, blickte um mich, sah aber mit meinen menschlichen Augen nichts und wurde schneller.

Ich vernahm Schritte. Sie wurden schneller und schneller und lauter. Es waren meine eigenen. Meine Schritte halten laut auf dem Asphalt wider. Ich versuchte leiser aufzutreten, was angesichts meiner langsam aufsteigenden Panik nicht gerade einfach war. Selbst der Kies unter meinen Füßen durch den mittlerweile getauten Schnee knirschte gefährlich. Ich hatte angst hier allein im Dunkeln, umringt von Bäumen und dunklen Schatten. Warum hatte ich meine Taschenlampe nicht mitgenommen? Hätte ich sie überhaupt benutzt oder doch nicht, um nicht gleich entdeckt zu werden? Hastig eilte ich weiter und stolperte fast über meine eigenen Füße. Ich fing mich wieder und eilte schnellen Schrittes voran. Unruhig blickte ich mich immer wieder um. Doch ich sah nichts außer tiefe Schwärze. Ich hätte jetzt so gern Katzenaugen gehabt, schoss es mir durch den Kopf. Aber die hatte ich nicht. Meine Angst trieb mich weiter.

Eine Laterne. Endlich. Ich erreichte wieder zivilisiertes Gebiet. Dennoch war mir unheimlich. Ich sollte das nächste Mal nicht mehr allein im Dunkeln hinausgehen, beschwor ich mich und hastete nach Hause. Vor dem Wohnblock überzeugte ich mich noch ein letztes Mal, dass mir auch niemand gefolgt war, ehe ich meinen Schlüssel zückte, ihn ins Schloss steckte, aufschloss, in den Hausflur huschte und noch einmal nach draußen sah. Sicherheitshalber. Niemand folgte mir. Jetzt war ich beruhigt und schloss hastig die Haustür. Ich eilte die Stufen zu meiner Wohnung hoch, öffnete die Wohnungstür und betrat meine eigenen 4 Wände, heil und unversehrt. Ich atmete erleichtert hörbar aus. Dann erst legte ich meine Kamera bei Seite und zog mir meine dicke Winterkleidung aus. Handschuhe trug ich keine, wie hätte ich sonst Fotos schießen sollen?! Meine Hände waren eiskalt. Die Finger hatten sich feuerrot gefärbt und waren starr vor Kälte. Ich spürte sie kaum. Deshalb hatte ich auch arge Probleme den Reißverschluss meiner Winterjacke zu öffnen oder überhaupt den Zipper zu fassen zu bekommen…

Die entstandenen Fotos möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten und stelle einen Link für die restlichen Fotos meiner abendlichen Tour 😉 Viel Spaß beim Anschauen!

http://jalbum.net/a/872421/

Computerspiele

Ich persönlich mag Computer- und Videospiele rein gar nicht. Nicht, dass ich schlecht dabei wäre, ich spiele sie einfach nicht, weil sie mir zu Nerven aufreibend sind und einen aufwühlen und hektisch und aggressiv machen. Da nehme ich mir doch viel lieber ein gutes Buch in die Hand und leide und lebe mit den entsprechenden Figuren mit, wo ich genau weiß, dass ich hier jedenfalls nicht verliere. Denn beim Lesen lernt man einiges: Die Sprache, die Grammatik, die Rechtschreibung, die Wortwahl, die Zeitformen, den Satzbau, Perspektiven der Schreibweisen,…

Es gibt jedoch 2 ältere Spiele, die ich hin und wieder, wenn auch sehr selten, doch mal gern spiele. Ihr kennt sie bestimmt alle. Das eine ist PONG, das allererste Computerspiel. Es gab die Variante des Fußballspielens und des Tennis für 2 oder 4 Spieler. Ich spielte es früher am TV einer guten Freundin zu Schulzeiten als ich selbst noch ein Kind war. Das Spiel durften wir spielen, wenn es ihre Eltern erlaubten – sozusagen als Belohnung für irgendetwas (gute Noten, erledigte Hausaufgaben oder zu Geburtstagsfeiern). Ich liebte dieses Spiel, weil es so einfach gestrickt war. Es hat mir Spaß gemacht.

VampirjagdEin weiteres Lieblingsspiel von mir ist VAMPIRJAGD. Ich interessiere mich sehr für Musicals und Opern und stieß bei meinen Recherchen auf http://www.stella.de vor über 10 Jahren zufällig auch auf ihre Downloadseite, wo Vampirjagd zum kostenlosen Download frei stand. Da ich Vampire ja sowieso faszinierend finde und mit der Moorhuhnjagd, die damals gerade herauskam und viele Spieler fand, nichts anfangen konnte. Im Gegensatz zu Vampirjagd, was Ähnlichkeiten mit Moorhuhnjagd aufweist. Mir gefiel wohl schon damals die malerische Kulisse in den rumänischen Karpaten, die als Hintergrund dienen. Oder die kleinen umherflatternden Fledermäuse, von denen man so viele wie möglich innerhalb von 90 Sekunden mit seinen Holzpflöcken pfählen soll. Erscheint allerdings ein großer Vampir (ein lauter Gong im Hintergrund hörbar – deshalb immer die Musik anlassen!) aus seinem Sarg, muss man schnell umschalten und ihn mit dem Drücken auf die Leerzeichentaste (es erscheint ein großes goldenes Kreuz) zurück in seinen Sarg befördern. Vampirjagd hat auch eine „Chef“-Taste F1, mit der man rasch das Spiel beenden kann, falls es der Chef oder andere Personen nicht sehen sollen, wie man sich gerade beschäftigt 😉 Bei Vampirjagd können also alle diejenigen ihren Spaß haben, die sich für die fliegenden blutsaugenden Nachtfalter interessieren oder einfach mal die Lust haben, Fledermäuse kalt zu stellen und Vampiren das Fürchten zu lehren. Dieses Spiel findet man jetzt allerdings nicht mehr unter stella.de, sondern mittlerweile bei vielen Anbietern – inkl. chip.de.

Beide Spiele sind kostenlos auf verschiedenen Seiten im Internet zu downloaden. Also dann, viel Spaß beim Spielen 😉

Gefangen in der Welt der Bücher…

… und Worte. So fühle ich mich eigentich seit dem Tag, als ich die Welt der Bücher und Worte entdeckte. Danach war ich regelrecht süchtig danach. Ich sah auch meinen Vater diesen wunderbaren gebundenen Werken verfallen, wie er so vertieft in die Worte auf den gelblichen alten Seiten seines Buches folgte. Meistens las er Bücher in altdeutscher Schrift. Diese konnte ich allerdings im Alter von 5 Jahren noch nicht lesen, wollte aber dennoch wissen, was mein Vater dort las und drängelte wissbegierig.  Kurz darauf brachte mir meine Mutter ein Lehrbuch über die altdeutsche Schrift mit, in dem ich die altdeutschen Buchstaben und Worte lernte. So saß letztendlich nicht nur mein Vater mit altdeutschen Büchern in der Stube und saugte die geschriebenen Worte in sich auf, sondern ich ebenfalls. Das ist bis heute so geblieben, abgesehen von dem altdeutschen. Das ist sehr selten geworden, dennoch greife ich hin und wieder gern zu Vaters alten gelesenen Büchern, die ich in einem Karton auf dem Dachboden sicher verwahre.

Bücher sind mein Lebenselixier. Wenn ich könnte, wären meine Möbel auch aus Büchern. Die Tische hätten Beine aus Bücherstapeln, der Sessel bestünde nur aus Büchern, belegt mit einem Kissen, die Couch wäre ein riesiges Büchermeer,… Ja, ich bin Bücher-süchtig und ich liebe es neue Geschichten zu lesen, mit den Figuren mitzufiebern, zu bangen und zu hoffen…

Macht nur so weiter!

Gestern erfuhr ich durch eine zuverlässige Quelle, dass seit Januar 2011 nur noch Rezepte zur Physiotherapie an chronisch kranke Patienten ausgestellt werden – nicht mehr an die nicht-chronischen. Im nächsten Jahr – also ab Januar 2012 – soll es noch schlimmer werden, denn dann gibt es überhaupt keine Physiotherapie-Rezepte mehr! Das bedeutet

Erstens: Wir Patienten tragen ganz allein die VOLLEN Kosten für eine Physiotherapiebehandlung, wo zuvor ein Teil von der Krankenkasse übernommen wurde (wenn es kein Arbeitsunfall war und über die Berufsgenossenschaft lief) ,

Zweitens: die Patienten bereits jetzt schon unterschieden werden (Rezepte werden nur noch für chronisch Kranke aufbewahrt und ausgegeben!),

Drittens: Es wird wieder einmal auf den Taschen der Kleinen ausgelassen,

Viertens: Viele Patienten, die eine Physiotherapie nötig hätten, können sich diese nicht mehr leisten, was dazu führt, dass es weniger Patienten für die Physiotherapiepraxen gibt, dadurch auch viele Praxen schließen werden und es noch mehr Arbeitslose gibt.

Fünftens: Was geschieht mit den Patienten selbst? Die werden noch mehr Probleme bei Nicht-Behandlung bekommen und wer weiß welche Nachteile von sich ziehen (Muskelverhärtung, Bewegungsunfähigkeit, unerträgliche Schmerzen,…). Was macht dann die Krankenkasse? Stellt euch die Problematik mal vor: Eure Eltern/Großeltern oder ihr selbst bräuchtet dringend Physiotherapie und bekommt keine / könnt euch keine leisten? In Altenpflegeheimen bricht eine Kathastrophe aus, es wird immer weniger Physiotherapeuten geben, wer hilft den „Alten“ und Kranken denn dann? Müssen wir als Privatpersonen dann selbst eine Schulung machen, nur, um uns bzw. unseren Angehörigen zu helfen?

Wieso zahlen wir dann eigentlich jeden Monat 15,5% Krankenversicherung von unserem Lohn/Gehalt? Wo fließt das bitteschön hin, wenn wir letztendlich doch ALLES allein aus der eigenen Tasche finanzieren müssen? Brauchen wir da eigentlich überhaupt noch eine Krankenkasse???

Genau das gleiche mit der Abschaffung der Wehrpflicht und der Reduzierung unserer Soldaten. Gut, viele junge Männer wird es jetzt freuen, dass sie nicht mehr eingezogen werden. Aber hat die Regierung eigentlich auch mal weiter gedacht?! Was passiert eigentlich, wenn sich Deutschland im Falle eines neuen Weltkrieges/Krieges nicht verteidigen kann? Die überrennen uns doch glatt! Jeder weiß mittlerweile, dass wir bald kaum mehr Soldaten haben, die unser Land verteidigen können/werden. Sollen wir Zivilbürger im Kriegsfall wieder unsere Mistgabeln herausholen und uns so verteidigen oder wie hat sich die Regierung das gedacht?

Wenn Deutschland so sehr auf Sparkurs setzt, warum dann bitte nicht auch bei IHREN GEHÄLTERN und DIÄTEN? Warum dürfen die Reichen und Fetten immer reicher und fetter werden? Warum müssen die „Kleinen Leute“ immer für deren Fehler aufkommen und dafür büsen? Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer, irgendwann werden wir alle auf der Straße sitzen und vor uns hingammeln oder noch schlimmer…

Kommen wir mal zum Dioxinskandal und all den anderen unerfreulichen Nahrungsmittelkrankheiten. Wieso hat es die Regierung noch nicht geschafft, schärfere Kontrollen durchzusetzen? Wie kann es also sein, dass es Firmen gibt, die eigentlich gar nicht existieren und dennoch produzieren und ihre schädlichen Stoffe verkaufen können?

Mir ist mittlerweile völlig egal was ich esse und trinke – sei es nun BSE-verseuchtes Fleisch, dioxinverseuchte Eier, genmanipuliertes Getreide etc, Fleisch mit Schweinepest oder dergleichen, denn eines ist sicher: Rente kriegen wir sowieso mal nicht und alt werden dürfen wir auch nicht, weil wir uns eine Krankenpflege und Physiotherapie eh nicht leisten können… Also: Esst, was ihr wollt, denn sterben werden wir so oder so, wenigstens haben wir bis dahin ordentlich gelebt und unseren Spaß gehabt! Denn wenn man der Regierung vertrauen kann mit all ihren so tollen Entscheidungen für ihre eigenen Geldbeutel, dann sollte der Tod lieber früher kommen als erst mit 110 Lebensjahren…